Brandenburg erlebt das trockenste Frühjahr seit Jahrzehnten
Den Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zufolge hat Brandenburg das trockenste Frühjahr seit Jahrzehnten erlebt. In den Monaten März, April und Mai fielen nur 62 Liter Regen pro Quadratmeter. Dies ist nicht einmal die Hälfte des jährlichen Durchschnitts, der bei 131 Litern pro Quadratmeter liegt. Der ausbleibende Niederschlag belastet die Brandenburger Wälder. Zudem sind deutlich mehr Waldbrände zu verzeichnen als im letzten Jahr. Bis Ende Mai mussten die Feuerwehren zu 125 Waldbränden ausrücken. Insgesamt sind bislang 27,1 Hektar Waldfläche durch Feuer geschädigt worden.
Die mittlere Temperatur lag in Brandenburg mit 9,9 Grad Celsius im Frühjahr 2025 um 1,8 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel (8,1 Grad Celsius) der Periode 1961 bis 1990. Dabei war es nicht nur wärmer und trockener, auch die Sonnenscheindauer erreichte mit 700 Stunden ein außergewöhnlich hohes Niveau. Erst in den letzten Maitagen konnte Entwarnung gegeben werden. Die Waldbrandgefahrenstufen gingen aufgrund der Niederschläge deutlich zurück und verschafften dem Forstpersonal und den Feuerwehren eine Pause.
Bereits 125 Waldbrände bis Ende Mai
Seit Beginn der Waldbrandsaison am 1. März ist kaum ein Tag vergangen, an dem die Feuerwehren nicht zum Löschen eines Waldbrandes alarmiert werden mussten. Während der Monat März mit 17 Waldbrandereignissen noch als durchschnittlich galt, wurden im April bereits 56 Waldbrände registriert. Erst die Niederschläge in der letzten Maiwoche bereiteten der über Wochen anhaltenden Gefahrenlage ein vorläufiges Ende. Alle bisherigen Brände 2025 konnten so schnell erkannt und gemeldet werden, dass kein Waldbrand sich zu einer Großschadenslage im Land ausbreiten konnte. Den größten Waldbrand gab es im Landkreis Spree-Neiße am 2. Mai. Hier wurden insgesamt 4,9 Hektar Waldfläche von den Flammen geschädigt und teilweise vernichtet.
Waldbrandmeldungen jetzt noch schneller bei den Leitstellen
Mit der aktuellen Waldbrandsaison hat der Landesbetrieb Forst Brandenburg mit seinen zwei Waldbrandzentralen eine digitale Schnittstelle in Betrieb genommen, die es ermöglicht, erkannte Waldbrände noch schneller an die Leitstellen der Feuerwehr zu übermitteln. Sobald eine Rauchsäule erkannt wird, wird dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin angezeigt, welche der fünf Regionalleitstellen zuständig ist. Mit der Bestätigung durch einen zweiten Sensor und Freigabe der Meldung werden die Daten zum genauen Brandort digital in das Einsatzleitsystem der Feuerwehr übertragen. Das neue Verfahren stellt eine bedeutende Erleichterung für die Mitarbeitenden in den Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst dar. Erforderliche Einsatzkräfte können damit ohne Verzug alarmiert werden.
Landesbetrieb Forst erwartet erst nach Pfingsten wieder Anstieg der Gefahrenstufen
Auch wenn laut Wettervoraussagen noch keine hochsommerlichen Temperaturen zu Pfingsten vorhergesagt werden, so wird nach den Feiertagen mit mehr Sonnenschein gerechnet und somit die Waldbrandgefahrenstufe wieder ansteigen.
Unabhängig der Waldbrandgefahrenstufen besteht ganzjährig ein Rauch- und Feuerverbot im Wald, das ebenfalls angrenzend zum Wald im Abstand von 50 Metern gilt. D.h. auch das Grillen ist in diesem Bereich unzulässig. Die Vorgaben sind unbedingt beachten. Wer einen Brand im Wald entdeckt, sollte sofort den Notruf unter 112 wählen.
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