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Anhaltende Trockenheit: Landkreis reguliert Wasserentnahme

Aufgrund des derzeitigen Wassermangels hat der Landkreis Potsdam-Mittelmark Wasserentnahme aus Oberflächengewässern eingeschränkt. Hoher Wasserbedarf sorgt zudem für Engpässe in der Versorgung.

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark als Untere Wasserbehörde hat aufgrund des aktuellen Wassermangels in der Natur eine Allgemeinverfügung erlassen, die auch für private Gartenbesitzer von Bedeutung ist, die über eigene Brunnen verfügen.

Mit der Verfügung schränkt der Landkreis die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern sowie die Nutzung des Grundwassers ein. Somit ist die Bewässerung von Grün- und Gartenflächen privater Haushalte mittels eigener Brunnen in der Zeit von 08:00 bis 20:00 Uhr nicht mehr erlaubt. Auch die Entnahme von Wasser mittels Pumpvorrichtungen aus oberirdischen Gewässern zu Bewässerungszwecken ist damit untersagt. Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis zum 30. September 2022.

Die in Kleinmachnow ansässige Mittelmärkische Wasser- und Abwasser GmbH (MWA) als regionaler Versorger weist außerdem darauf hin, dass die öffentliche Wasserversorgung derzeit stark beansprucht ist und gibt einige wertvolle Wasserspar-Tipps. Auch die Wasser- und Abwasserzweckverbände „Der Teltow“ und „Mittelgraben“ empfehlen, bei der Bewässerung von Grün- und Gartenflächen besonders sparsam zu sein.

„Aufgrund der aktuellen Witterung und eines daraus resultierenden überdurchschnittlichen Wasserbedarfs kann es zu einer sehr starken Beanspruchung der öffentlichen Wasserversorgungsanlagen kommen“, erklärt die MWA. Damit der normale Hausbedarf an Trinkwasser weiterhin stabil gewährleistet werden könne, sollten folgende Hinweise für die Gartenbewässerung und Poolbefüllung beachtet werden:

  • Nicht bei starkem Sonnenschein gießen. Durch die Hitze verdunstet das Wasser, bevor es die Wurzeln im Boden erreichen kann. Außerdem können Wassertropfen auf Pflanzen bei starker Sonneneinstrahlung wie Brenngläser wirken. Die Pflanzen werden dadurch quasi verbrannt.
  • Garten möglichst vor Sonnenaufgang oder abends nach Sonnenuntergang bewässern. Dabei ist das gründliche Gießen direkt im Wurzelbereich der Pflanzen besser als ein großflächiges Beregnen.
  • Rasen nicht zu kurz halten. Ein längerer Rasen hält die Feuchtigkeit besser und vermindert damit den Bewässerungsbedarf.
  • Pool in den Abend- und Nachtstunden befüllen. So wird das Versorgungssystem entlastet, denn eine Poolbefüllung erfordert eine massive Trinkwassermenge. Außerdem können so große Auswirkungen bei der Trinkwasserversorgung der Haushalte vermieden werden. Den Pool möglichst abdecken, um die Verdunstung zu verringern.

„Wasser ist eine der kostbarsten Ressourcen unserer Erde und ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens“, erklärt die MWA abschließend. „Bitte gehen Sie grundsätzlich achtsam damit um, um die reibungslose Trinkwasserversorgung nicht nur in der Sommerzeit sicherzustellen.“ Grün- und Gartenflächen dürften über einen Trinkwasser-Hausanschluss grundsätzlich bewässert werden, doch der Versorger bittet auch hier um eine Beschränkung auf das „absolut notwendige Minimum“. PM/ph