KulturMusikPotsdamUnterhaltung

Musikfestspiele Potsdam Sanssouci erzielen Rekord-Auslastung


Mit dem Open-Air-Gesamtkunstwerk um den indisch-europäischen Schwanensee von Werner Ehrhardt, Aruna Mohanty und l’arte del mondo sowie der Orissa Dance Academy endeten am Sonntag, 29. Juni die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci.

Das diesjährige Festivalthema lautete »Grand Tour« und bot musikalische Reisen in und um Potsdam, mit Musik aus der Renaissancezeit bis in die Gegenwart. Zu den 58 Veranstaltungen, darunter zwei Opern, vier große Open Airs, Führungen und zahlreiche Konzerte, konnten die Musikfestspiele 11.836 Gäste begrüßen. Das entspricht einer Auslastung von gut 90,07 Prozent. Damit knüpfen die Festspiele erneut an die sehr hohen Auslastungszahlen aus vorpandemischen Zeiten an.

„Unter dem Motto ›Grand Tour‹ haben wir uns in diesem Jahr gemeinsam mit unserem Publikum und über 500 Mitwirkenden auf eine musikalische Entdeckungsreise begeben – durch Europa und darüber hinaus, bis nach Indien, China und in die Neue Welt. Es war uns eine große Freude, dass sich so viele herausragende Künstler:innen, Wissenschaftler:innen sowie junge Talente aus ganz Europa mit Begeisterung auf dieses Thema eingelassen haben. Gerade die Vielfalt der Stimmen, Stile und Perspektiven hat den Reichtum des diesjährigen Programms geprägt – von der großen Oper bis zum stillen Kammerkonzert, von historischen Gärten bis in urbane Räume. Mein besonderer Dank gilt unserem Publikum: Trotz Hitze, Sturm, Baustellen und mancher Hürde haben Sie den Weg zu uns gefunden – aufmerksam, neugierig und mit beeindruckender Ausdauer. Ihre Treue und Offenheit machen dieses Festival zu dem, was es ist: ein lebendiger, gemeinsamer Raum für Kunst und Austausch.  Wir gehen mit vielen starken Eindrücken in die nächste Etappe – und freuen uns auf 2026 unter dem Motto ›Licht‹“, sagt Künstlerische Leiterin Dorothee Oberlinger.

„Sich die Zahlen anzuschauen, war dieses Jahr wieder eine große Freude. Es zeigt sich, dass die Konzerte in den Preußischen Schlössern auch dieses Jahr wieder sehr gut besucht bzw. ausverkauft waren (98-100 Prozent) sowie alle Führungen innerhalb der SPSG. In diesem Jahr neu ist, dass alle Open Airs auf dem Alten Markt, im Winzerberg und auf der Maulbeerallee zu 100 Prozent gefüllt waren. Das ist noch nie dagewesen. Das Fahrradkonzert knüpft an die Erfolge der Vergangenheit an mit ebenfalls wieder 100 Prozent. In den kommenden Wochen werde ich alle Besucherbefragungen auswerten und schauen, was wir daraus für die Zukunft noch lernen und verbessern können“, ergänzt Geschäftsführerin Heike Bohmann.

Insgesamt boten die Musikfestspiele 58 Veranstaltungen, darunter 24 Konzerte, 5 Opernaufführungen, 4 Open Airs, 8 Musikvermittlungsangebote, 3 Fahrradkonzert-Touren sowie 14 Führungen. Zu Gast waren insgesamt 344 Künstler:innen aus 17 Ländern, darunter Italien, Spanien, Polen, Großbritannien, Israel, Japan und Indien, und wirkten gewissermaßen als »Reiseleitung«
ihrer Programme: Dazu zählten natürlich Dorothee Oberlinger und ihr Ensemble 1700, Avi Avital, Giulia Semenzato, Max Emanuel Cencic, Laura Quesada, Martyna Pastuszka und das {oh!} Orkiestra, Werner Ehrhardt und Aruna Mohanty mit l’arte del mondo und der Orissa Dance Academy, Ulises Illán mit Nereydas, Reinoud Van Mechelen und a nocte Temporis, Sandrine Piau und Giovanni Antonini mit dem Kammerorchester Basel, Shunske Sato mit dem European Union Baroque Orchestra, B’Rock Orchestra & Vocal Consort und viele weitere.

Zu einer eigenen „Grand Tour“ per pedales lud das Fahrradkonzert mit drei Touren ein. Zwischen sportlichen 50 km, angenehmen 28 km und familienfreundlichen 10 km erfuhr das Publikum Potsdam und Umgebung und konnte unterwegs an zahlreichen Stationen unterschiedlichste Konzerte sowie weitere Darbietungen, etwa Walking Acts, erleben.

Zu Ausflügen luden nicht nur die drei Fahrradkonzert-Touren ein, sondern auch Konzerte in der Heilandskirche Sacrow mit Per-Sonat, in Paretz mit Norbert Rodenkirchen und Helmut Mooshammer sowie in den Beelitzer Heilstätten mit dem Ensemble Almanach.

Bei den Lunchkonzerten, die erneut junge Ensembles bespielten, waren in diesem Jahr die Ensembles The Late Train, Il Concerto Intempestivo, Arc of Iris und das Ensemble Interchange zu Gast. Die Förderung der Ensembles in musikalischer Hinsicht sowie auch die Musikvermittlung stehen im Fokus der Lunchkonzerte-Reihe, da die Musiker:innen bei Workshops in Potsdams Schulen und Kitas mit Kindern zusammenarbeiten.

Fünf der Musikfestspielkonzerte wurden von Radio 3 und Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und sind auf den Websites der Radios teilweise zum Nachhören verfügbar.

Im kommenden Jahr finden die Musikfestspiele vom 12. bis 28. Juni statt.

Fotos: Musikfestspiele Sanssouci und Nikolaisaal Potsdam gGmbH