Gesundheit

Gesundheitskolumne: Winterblues oder Depression?

Durchhänger beim Blick aus dem Fenster, ein typisch grauer Winter in der Region, Schneefall und Kälte bis Ende März: Das scheinbar endlose Winterwetter schlägt vielen Menschen auf die Stimmung. Aber handelt es sich hier schon um eine Depression?

Der in der sonnenarmen Jahreszeit gelegentlich auftretende sogenannte Winterblues hat natürlich nichts mit Musik zu tun, sondern vielmehr mit einem leichten Anflug von Depression. Mit fortschreitender Jahreszeit und mehr Sonnenschein löst sich eine solche winterliche depressive Verstimmung von alleine wieder auf. Hilfreich kann im fraglichen Zeitraum auch eine sogenannte Tageslichtlampe sein.

Nicht so bei einer „richtigen” Depression, einem weit verbreiteten Krankheitsbild. Ein großer Teil dessen, was Depression ausmacht, ist das Versunkensein in die eigenen schmerzlichen Gedanken und Gefühle, eine traurige, niedergeschlagene Stimmungslage, einhergehend mit Interessenverlust. Hinzu können kommen: Appetitverlust, Schlafstörungen, das Gefühl der Wertlosigkeit, um nur einige Symptome zu nennen. Die weite Verbreitung trägt dazu bei, dass Depressionen in ihren leichteren Formen nicht auffallen.

Dabei ist Depression nicht gleich Depression. Es ist zu unterscheiden zwischen einer durch äußere Ereignisse entstandenen sogenannten reaktiven Depression und einer von innen herrührenden (endogenen) Depressionsform. Erstere ist eine überschießende Reaktion auf schicksalhafte Ereignisse wie etwa den Verlust eines nahestehenden Menschen oder ein Begleitsymptom oder Folge einer Erkrankung wie zum Beispiel einer Fibromyalgie, einer chronischen Schmerzerkrankung.

Jens Zimmermann Bild: privat

Bei reaktiven Depressionen gibt es gute Möglichkeiten, das auslösende Geschehnis besser zu verarbeiten und den Lebenswillen zu stärken. Methoden der sogenannten „energetischen Psychologie” oder auch Hypnosetherapie zeigen dabei gute Ergebnisse. Im Brennpunkt steht die Lösung aktueller Probleme, nicht die Wiederaufbereitung alter Themen etwa aus der Kindheit. Die gute Nachricht: Die große Mehrzahl derer, die unter dieser Depressionsform leiden, kann dank einer Vielfalt von Methoden die nötioge Hilfe finden.

Patienten mit endogener (also einer von innen herrührenden) Depression zeigen periodisch auftretende Depressionssymptome wie z.B. Überaktivitäten, Arbeitswut, Putzwut, gelegentlich große Pläne und anderes mehr im Wechsel mit Antriebslosigkeit, traurigen Stimmungslagen, Schlafstörungen, Obstipation (Verstopfung), Adipositas usw.

Diese Formen erfordern einen sehr differenzierten Behandlungsplan und sind mit äußerster Vorsicht von entsprechend ausgebildeten, erfahrenen Therapeuten mit regelmäßigen Sitzungen in kleinen Schritten zu behandeln. Besondere Vorsicht ist angeraten in der jeweiligen Umschwungphase von „tieftraurig, zu Tode betrübt” hin zu „himmelhoch-jauchzend”. Die solcherart depressive Person kann „gut getarnt” sein und kaum als depressiv auffallen. Mögliche Tarnungen können sein: Übersteigerte Fröhlichkeit, nicht schweigen können, oft sehr gute berufliche Leistungen.

Die Therapie schwerer Formen bedarf in der Regel zusätzlich noch einer Medikation, die erst bei wirklich befriedigender Besserung in der Dosis reduziert und bei Stabilisierung langsam „ausgeschlichen” werden kann. Zahlreiche Symptome und psychosomatische Störungen können die Grundkrankheit einer Depression verdecken. Zu beachten ist in jedem Fall vor Therapiebeginn auf dem Weg in eine „positive” Zukunft die vorherige Erstellung einer sorgfältigen Diagnose:

Autor: Jens Zimmermann (E-Mail: kke01@aol.com, Tel.: 033203 81358)

Symbolbild: Pixabay.com