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Es brennt im Grunewald

Am frühen Donnerstagmorgen kam es im Grunewald zu einer Explosion auf einem Sprengplatz der Polizei, die ersten Informationen zufolge nicht beabsichtigt gewesen sei. Wie es zur Explosion kam, sei noch völlig unklar, sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde dabei nach Feuerwehrangaben niemand. Auf dem Platz lagern 50 Tonnen Kampfmittel die dort durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Berliner Polizei entschärft werden. Aufgrund der Denotation gerieten die Lagerstätte für Fundmunition und der umliegende Wald in Flammen. Das Feuer hat sich inzwischen auf 1,5 Hektar ausgedehnt, wie die Feuerwehr mitteilte. Mit dem Löschen konnte sie noch nicht beginnen, da es immer wieder zu weiteren Explosionen kommt. „Es ist mit Explosionsgeräuschen und Belästigung durch Brandgase zu rechnen“, teilte die Feuerwehr über die amtlichen Warnportale „Katwarn“ und „Nina“ mit. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten, auch Lüftungen und Klimaanlagen sollten abgeschaltet werden.

Um die rund 120 ausgerückten Feuerwehrleute zu unterstützen, hat die Polizei Räumpanzer und Wasserwerfer in Stellung gebracht, auch ein Hubschrauber kreist über das Gebiet und Spezialkräfte der Bundeswehr sind angefordert. „Die Lage ist unübersichtlich“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Morgen, für Wohngebiete bestehe allerdings keine Gefahr, die nächst gelegene Wohnbebauung befinde sich in zwei Kilometer Entfernung. Die Einsatzkräfte selbst haben sich zunächst in sicherem Abstand von 1000 Metern gesammelt und mit Eindämmungsarbeiten begonnen. Die angrenzenden Waldgebiete werden bewässert, um ein Ausbreiten der Flammen zu erschweren, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zudem sei ein Löschhubschrauber angefordert.

Verkehrswege unterbrochen

Zwischen Berlin und Potsdam kommt es zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr, und auch die Avus ist gesperrt. Wie die Berliner S-Bahn mitteilte, fährt die S-Bahn-Linie S7 von Berlin aus nur noch bis Grunewald. Die Linien RE1, RE7, RB21 und RB22 sind zwischen Berlin-Friedrichstraße und Berlin-Wannsee unterbrochen. Zur Umfahrung soll die Linie S1 zwischen Friedrichstraße und Wannsee genutzt werden.

Der Fernverkehr ist ebenfalls zwischen dem Berliner Hauptbahnhof und Potsdam unterbrochen. „Eine erste Prognose lässt vermuten, dass die Sperrung nicht vor heute Nachmittag aufgehoben werden kann“, teilte die Bahn via Twitter mit. Fernzüge werden demnach umgeleitet, die Halte in Wannsee und am Potsdamer Hauptbahnhof entfallen.

Die Autobahn 115 (Avus) ist vermutlich den ganzen Donnerstag in beiden Richtungen zwischen Spanischer Allee und Hüttenweg gesperrt. Auch der Kronprinzessinnenweg und die Havelchaussee sind laut Berliner Verkehrszentrale gesperrt. ros