Deutschlandticket fehlt vielfach in Stellenanzeigen
Viele Arbeitgeber spendieren ihren Mitarbeitenden das Deutschlandticket als Jobticket, verpassen es aber, damit als Arbeitgeber zu werben. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse für die Jobbörse jobtensor.de mehr als 1,3 Millionen Stellenanzeigen ausgewertet hat.
Demnach weisen Unternehmen, die nach neuen Mitarbeitern suchen, nur in 8,7% ihrer Stellenanzeigen auf ein Deutschland- oder Jobticket hin. Konkret auf das Deutschlandticket verweisen gerade einmal 3,9% der Ausschreibungen. Derweil gibt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) an, dass rund 1,8 Millionen der bislang gut 13 Millionen verkauften Deutschlandabos als Jobtickets für Beschäftigte genutzt werden. „Damit verpassen viele Arbeitgeber die Chance, mit einem echten Benefit, das sich für ihre Mitarbeitenden Tag für Tag auf dem Weg zur Arbeit bezahlt machen kann, zu werben. Stattdessen weisen sie auf Hygienefaktoren wie die betriebliche Altersvorsorge oder im Ungefähren bleibende flexible Arbeitszeiten hin“, schätzt jobtensor-Geschäftsführer Thomas Hense die Ergebnisse ein.
Jobrad und Dienstwagen als Arbeitgeberleistung gleichauf
Eine weitere interessante Wendung nehmen Stellenanzeigen, wenn es um das Mitarbeiter-Leasing von Fahrzeugen geht. Hier lösen Jobbikes den traditionellen Firmenwagen ab – wenn auch auf geringem Niveau. So stellen Arbeitgeber in 3,8% ihrer Stellenanzeigen die Aussicht auf ein Dienstfahrrad auf Unternehmenskosten in den Fokus ihrer angebotenen Arbeitgeberleistungen, während mit einem Firmenauto in 3,7% der Ausschreibungen geworben wird. Thomas Hense: „Damit ist das Jobticket eine deutlich häufiger genannte Arbeitgeberleistung im Sinne der Mitarbeitermobilität, auch wenn ihr Potential deutlich höher liegt als bei den genannten 8,7% der Stellenanzeigen.“
Kaum eine Stellenanzeige kommt ohne betriebliche Altersvorsorge aus
Klassiker bei den Arbeitgeberleistungen bleiben konventionelle Benefits. So versuchen Unternehmen in mehr als drei Viertel ihrer Stellenanzeigen (76,4%) mit der traditionellen, betrieblicher Altersvorsorge bei Talenten zu punkten. In 69,5% ihrer Ausschreibungen weisen sie auf Weiterbildungsmaßnahmen hin, bleiben dabei eher im Vagen, indem sie weniger auf konkrete Programme, sondern vielmehr auf die grundsätzliche Möglichkeit der Weiterentwicklung hinweisen. Zudem ein Evergreen-Thema in Stellenanzeigen: das Versprechen auf flexible Arbeitszeiten, die in 16,3% der Anzeigen zugesichert werden. Auf eine konkrete Gleitzeit-Regelung weisen nur 7,3% hin.
Über die Erhebung
Für die hier angegebenen Daten wurden zwei Quellen genutzt. Einerseits wertete jobtensor.com 1.316.314 Stellenanzeigen aus dem Jahr 2024 maschinell aus, um die aktuelle Ausschreibungspraxis von Arbeitgebern zu analysieren.
Foto: PIxabay.com