Busknotenpunkt im GVZ Großbeeren eingeweiht
Nach monatelanger Bauzeit wurde am 25. Oktober die zentrale Umsteigehaltestelle zwischen dem Kreisverkehr auf der Kreisstraße 7241 und dem Osdorfer Ring für den Verkehr freigegeben. Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Raumordnung, Guido Beermann (CDU), eröffnete die 1,3-Millionen-Investition.
In enger Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Landkreis und VBB wurde am Mittwoch der neue Umsteigebahnhof Großbeeren feierlich eingeweiht. Das Land Brandenburg investierte die höchstmögliche Fördersumme von rund 863.000 Euro in das 1,3 Millionen teure Projekt, an dem sich auch die Gemeinde Großberen und der Landkreis Teltow-Fläming finanziell beteiligten. „Das ist ein großer Erfolg für unsere Gemeinde und wird die Mobilität unserer Einwohner und der zahlreichen Arbeitskräfte im GVZ wesentlich erhöhen“, so Großbeerens Bürgermeister Tobias Borstel (SPD). „Mit diesem Zukunftsprojekt sichern wir die Anbindung Großbeerens an den Flughafen, in die Landeshauptstadt und in die Nachbargemeinden auf viele Jahre und Jahrzehnte. Es ist ein Projekt, das viele Väter und Mütter hat und die Mobilität der Arbeitnehmer fördert. Die Unternehmen merken sehr schnell, wenn etwas nicht funktioniert, vor allem wenn die Infrastruktur an ihre Grenzen stößt und Mitarbeiter wegen zu langer Anfahrtszeiten ausfallen. Dem wirken wir mit diesem Projekt entgegen und verzahnen Schiene und Straße“.
Entstanden ist eine vier Meter breite Businsel mit einer Gesamtlänge von rund 85 Metern. Die Mehrfachhaltestelle ist barrierefrei und wird demnächst mit einem digitalen Fahrgastinformationssystem ausgestattet. Pro Seite gibt es insgesamt vier Haltepositionen. Witterungsschutz und Sitzgelegenheiten erhöhen den Komfort für die ÖPNV-Nutzer. „Wir wollen, dass Menschen in unserem Land künftig noch bequemer, sicherer, zuverlässiger und vor allem klimafreundlich unterwegs sein können. Dabei müssen wir das Zusammenspiel aller Mobilitätsformen noch mehr in den Blick nehmen. Die Investitionen am neuen Busknotenpunkt in Großbeeren machen neue Verbindungen und die Etablierung von zwei Bahnshuttle-Linien und einer dichteren Taktfolge möglich. Der Bahnhof und der Busverkehr werden noch enger verzahnt. Darüber hinaus stärken wir das Güterverkehrszentrum in Großbeeren. Vom neuen Busknotenpunkt profitieren nicht zuletzt die Beschäftigten des GVZ“, so Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Raumordnung, Guido Beermann (CDU) bei der Eröffnung am Dienstag.
Der neue Busknoten ist ein wichtiger Baustein des Nordraumkonzeptes des Landkreises Teltow-Fläming, das die Grundlage für das künftige Verkehrsangebot in der Region bildet und vor rund vier Jahren vom Kreistag beschlossen wurde. Hier kreuzen sich die Achsen Ost-Vest (Potsdam-Flughafen BER) und Nord-Süd (Berlin-Ludwigsfelde). Neben der Neuordnung des Liniennetzes und der Schaffung direkter Busverbindungen nach Berlin ist der Busknoten Großbeeren eine große Hilfe für die mehr als 10.000 Pendler, die im GVZ Großbeeren arbeiten.„Natürlich geht es auch um den Großflughafen BER und den Großraum Brandenburg“, sagte Landrätin Kornelia Wehlan (Die Linke). „Und die Verbesserung der Mobilität im wachsenden Norden des Landkreises gehört unbedingt dazu. Denn wir sind eine Wachstumsregion und wollen es auch bleiben. Deshalb ist dieser Busknotenpunkt ein Beispiel für Zukunftssicherung“.
Was dem neuen Knotenpunkt derzeit noch fehlt, sind Toiletten. Die Anschaffungskosten dafür sind überschaubar, die Folgekosten dagegen schwer zu kalkulieren. Lutz Wüllner vom Bauamt Großbeeren sagte uns, dass man sich diesbezüglich mit der Stadt Teltow ausgetauscht habe, die bereits solche öffentlichen Toiletten betreibe. Zu den Folgekosten gehört neben der Störungsbeseitigung, der technischen Wartung, der Reinigung und dem Nachfüllen von Verbrauchsmaterialien oder den Strom- und Wasserkosten auch die Beseitigung von Vandalismusschäden. Diese können mehrere zehntausend Euro pro Jahr betragen. Das Thema öffentliche Toiletten ist noch nicht vom Tisch, denn die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) fordern Toiletten an Busknotenpunkten. Die Nutzung soll jedoch auf die Fahrer der BVG beschränkt werden. Die notwendige Erschließung mit Strom und Wasser ist bereits vorhanden.
Der Busknoten Großbeeren soll nach den Herbstferien am 6. November in Betrieb gehen und Linien von und nach Teltow, Berlin, Ludwigsfelde und Blankenfelde-Mahlow bündeln. Ab April 2024 soll der Bahnhof dann auch von den Plusbussen angefahren werden. „Ich freue mich sehr daß der Busknotenpunkt in betrieb geht“, sagt Helmut Barthel (SPD), gewählter Abgeordneter im Landtag Brandenburg. „Damit schaffen wir einen Anreiz für die Mitarbeiter im GVZ Großbeeren auf das Auto zu verzischten und auf den ÖPNV umzusteigen. Es ist gut für das Klima und die Region.“
Fotos: Redaktion