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80 Jahre nach Kriegsende: Schülerinnen und Schüler aus Großbeeren halten Erinnerung wach

Am 13. September fand in Großbeeren die diesjährige Gedenkveranstaltung für die Opfer des Faschismus (OdF) statt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Schülerinnen und Schüler sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche, Botschaften und Opferverbänden kamen zusammen, um der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu gedenken – insbesondere jener, die im „Arbeitserziehungslager“ Großbeeren unermessliches Leid erfahren mussten.

Ein besonderer Moment war der Einzug von Schülerinnen und Schülern, die Fahnen von 24 Nationen trugen. Diese symbolisierten die Herkunftsländer der Menschen, die in Großbeeren Opfer von Zwangsarbeit und Repression wurden. Damit setzten die Jugendlichen ein starkes Zeichen für ein würdiges und lebendiges Erinnern.

Am OdF-Denkmal fanden Kranzniederlegungen und Reden statt. In ihrer Ansprache betonte Nicole Godard die Bedeutung des Erinnerns und des Erforschens der eigenen Geschichte auch für kommende Generationen. Im Anschluss übergab sie anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung der Zwangsarbeitslager Gedenkmedaillen an Bürgermeister Martin Wonneberger, Schulleiter Boris Petersen, den Schülervertreter Jason sowie an Verwaltungsmitarbeiterin Angelika Laag.

Nach den Reden und der Würdigung folgte der Gang zur Gedenktafel an der hinteren Friedhofsmauer. Dort liegen circa 200 der ersten Todesopfer des „Arbeitserziehungslagers“ Großbeeren begraben. Abschließend begaben sich die Teilnehmenden zur Gedenkanlage am Ort des ehemaligen Arbeitserziehungslagers. Dort wurde in Stille der Opfer gedacht. Die Veranstaltung endete mit einer Begegnung im Gemeindesaal, bei der Raum für Gespräche, Erinnerungen und neue Impulse entstand.

Besonders hervorzuheben ist die Sensibilität, mit der die Großbeerenerinnen und Großbeerener das Gedenken tragen. Zugleich wurde der Wunsch deutlich, die Teilnahme in Zukunft noch breiter aufzustellen und mehr Menschen zur Mitwirkung und Erinnerungskultur zu gewinnen. So bleibt die Veranstaltung nicht nur ein würdiges Innehalten, sondern auch ein Anstoß für die Gegenwart: das Erinnern lebendig zu halten und das Bewusstsein für die Verantwortung der heutigen Gesellschaft weiter zu schärfen. Weitere Informationen und Hintergründe zum „Arbeitserziehungslager“ Großbeeren sind auf den Ausstellungstafeln zum OdF-Gedenken ersichtlich.

Fotos: Gemeinde Großbeeren