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Trockenheit: BUND fordert Notfallplan für Berliner Gewässer

Der Grundwasserspiegel unter Berlin liegt deutlich unter dem langjährigen Mittelwert. Angesichts der Hitze der vergangenen Tage fordert der BUND einen Notfallplan für die Gewässer.

Am Mittwoch (21. Juli) war das Quecksilber in Berlin bis auf 38,3 Grad gestiegen; in der gesamten Region belegte Langenlipsdorf im Landkreis Teltow-Fläming mit 39,1 Grad den Spitzenplatz. Angesichts dieser jüngsten Hitzewelle fordert der Bund für Umwelt- und Naturschutz nun vom Berliner Senat und den Stadtbezirken einen Notfallplan für Gewässer und Stadtgrün. Der Verband betont nun, die Trockenheit im Boden sei seit Wochen „alarmierend“. Laut BUND liegt der Grundwasserspiegel unter Berlin momentan 20 bis 50 Zentimeter unter dem langjährigen Mittel- und Vergleichswert. Zudem sei die Bodenfeuchtigkeit derart gering, dass Pflanzen bereits seit Mai Probleme mit der Wasserversorgung hätten.

Der BUND fordert nun ein schnelles und koordiniertes Gegensteuern; zudem brauche es Anreize zum Wassersparen. Zur Schonung der Trinkwasserreserven müsse zudem mehr Regenwasser in Haushalten und Betrieben genutzt werden.

Angesichts dieser Notlage sei ein klimagerechter Stadtumbau vordringlich, betont der Umweltverband. Der BUND verweist dabei auf das Konzept einer „Schwammstadt“, nach dem Regenwasser vor Ort versickert, um mittelfristig die Grundwasserbestände zu unterstützen. Dabei wird von der Ableitung von Regenwasser in die Kanalisation abgesehen – stattdessen werden eine Versickerung auf Grünflächen sowie der Bau weiterer Auffangbecken angestrebt, die das Regenwasser schrittweise an das Erdreich und damit an das Grundwasser abgeben.

Gemeinde im Berliner Umland wie Panketal verfügen bereits über ein funktionierendes Regenwassermanagement: Regenwasser wird hier nicht mehr in die Panke abgeleitet, sondern mittels Versickerung dem Grundwasser zugeführt. Es bleibt im tiefen Boden der Region, statt sie über Panke, Spree und Havel zu verlassen.

Laut BUND ist zudem ein überarbeitetes Trinkwassermanagement notwendig. Dies behinhaltet eine verstärkte künstliche Grundwasseranreicherung im Winter, eine stärkere Dezentralisierung von Brunnen und ein Ausgleich des Grundwasserspiegels in sensiblen Naturräumen wie Mooren. Anderenfalls drohten in Zukunft „unerträgliche Sommer“. ph

Symbolbild: Pixabay.com

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