
Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow im Rennen um den Deutschen Schulpreis 2025
Die Grace-Hopper-Gesamtschule ist eine von 20 Schulen, die noch im Rennen um den Deutschen Schulpreis 2025 sind. Aus über 100 Bewerbungen hat die rund 50-köpfige Jury die Schule in Teltow in die engere Auswahl genommen. Die Verleihung des Deutschen Schulpreises 2025 durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier findet am 30. September in Berlin statt.
Der Deutsche Schulpreis ist die renommierteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Auszeichnung für gute Schulen in Deutschland. Er wird seit 2006 von der Robert Bosch Stiftung GmbH gemeinsam mit der Heidehof Stiftung vergeben. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stehen die Qualität des Unterrichts und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen für ihre Schüler bestmöglich gestalten können. Aktuell besuchen Juryteams die 20 Schulen vor Ort, so auch die Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow. Dabei führen sie Gespräche mit Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie außerschulischen Partnern. Außerdem nehmen sie Einblick in den Unterricht und die Schulprojekte. Ende Juni nominiert die Jury bis zu 15 Schulen für das Finale des Deutschen Schulpreises 2025.
„Die Grace-Hopper-Gesamtschule hat sich zum ersten Mal für den Deutschen Schulpreis beworben und ist unter die Top 20 gekommen. Das allein ist schon ein großer Erfolg für unsere Schule und sehr motivierend“, sagte Schulleiter Alexander Otto. Die Mitglieder der Jury, die in den vergangenen Tagen die Teltower Schule besuchten, haben alle einen anderen Fachhintergrund. Bei der Auswahl der Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: „Unterrichtsqualität“, „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ sowie „Lernende Schule“. Diese Merkmale sind inzwischen als Kennzeichen guter Schulqualität allgemein anerkannt. „Alle Schulen in Deutschland sind sehr stark in den Reformprozess der Digitalisierung involviert. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist uns bewusst, wie wichtig die Digitalisierung im Unterricht ist. Die Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow zeichnet sich durch einen hohen Grad an Digitalisierung aus. Was den Deutschen Schulpreis auszeichnet, ist, dass er Schulen die Möglichkeit eröffnet, voneinander zu lernen. Es gibt sehr viel, das man von der Grace-Hopper-Gesamtschule lernen kann“, sagte Silvia-Iris Beutel, Professorin für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik mit den Schwerpunkten Lehr-/Lernprozesse und empirische Unterrichtsforschung an der Technischen Universität Dortmund. „Die Herausforderung lautet: Wie können sich Schülerinnen und Schüler in einer digitalen Welt intelligent bewegen? Oft wird der jungen Generation vorgeworfen, nur digitale Konsumenten zu sein. Was wir hier gesehen haben, beweist das Gegenteil. Diese Generation ist die Zukunft und braucht Zukunftskompetenzen, um in der digitalen Welt zu bestehen. Die Unterrichtsqualität, die wir in Teltow beobachten konnten, ist projektbezogen, handlungsorientiert und bricht fachliche Strukturen auf, ohne sie aufzuweichen. Es geht nicht darum, Fächer aufzugeben, sondern darum, sinnvolle Zusammenhänge im Umgang mit den großen Weltthemen für die junge Generation zu stiften.“

Preisverleihung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Erstmals nominiert eine Fachjury in diesem Jahr zusätzlich fünf Schulen für den mit 30.000 Euro dotierten Themenpreis „Demokratiebildung“. Ausgezeichnet wird das beste Konzept, mit dem Schulen demokratische Prozesse fördern, Beteiligung ermöglichen und Verantwortung übertragen – sowohl im Unterricht als auch in der Schulgemeinschaft. Die nominierten Schulen nehmen an der feierlichen Preisverleihung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 30. September 2025 in Berlin teil. Dann wird bekannt gegeben, wer die begehrten Preise erhält. Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro dotiert, fünf weitere Preise mit jeweils 30.000 Euro. Ebenfalls 30.000 Euro gehen an den Gewinner des Themenpreises „Demokratiebildung“. Alle nominierten Schulen, die nicht ausgezeichnet werden, erhalten einen Anerkennungspreis in Höhe von 5.000 Euro.

Der Deutsche Schulpreis: Mehr als ein Wettbewerb
Seit Beginn des Programms haben sich mehr als 2.700 Schulen um die Auszeichnung beworben. Doch der Wettbewerb ist erst der Anfang: Die Konzepte der ausgezeichneten Schulen werden anschließend aufbereitet und allen interessierten Schulen über Fortbildungen, Publikationen und die Online-Plattform des Deutschen Schulportals zugänglich gemacht. Alle Bewerberschulen haben zudem die Möglichkeit, im Forum des Deutschen Schulpreises 15 Monate lang intensiv an der eigenen Unterrichtsentwicklung zu arbeiten. Angebote wie das Hospitationsprogramm richten sich an alle Lehrkräfte in Deutschland und ermöglichen Hospitationen an den Preisträgerschulen. Ein Kreislauf, in dem sich gute Schulpraxis verstärkt und verbreitet.
Die TOP 20 Schulen im Überblick (in alphabetischer Reihenfolge):
Anne-Frank-Gesamtschule in Havixbeck-Billerbeck (NRW)
Berufsbildende Schule 1 in Mainz (RP)
Campus di Monaco in München (BY)
Deutsche Internationale Schule Tbilissi (Georgien)
Elisabeth-von-Thadden-Schule in Heidelberg (BW)
Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule in Karlsruhe (BW)
Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck (NRW)
Evangelisches Schulzentrum Muldental in Großbardau (SN)
Friedensschule Osnabrück (NI)
Gemeinschaftsschule Gebhard Konstanz (BW)
Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow (BB)
Green Gesamtschule in Duisburg (NRW)
Grundschule Schimmeldewog in Waldmichelbach (HE)
Grundschule Zum Striedt Wemmetsweiler (SL)
Heinrich-Heine-Schule in Bremerhaven (HB)
Jenaplanschule Weimar – Staatliche Gemeinschaftsschule (TH)
Lyonel-Feininger-Gymnasium Halle (ST)
Maria-Leo-Grundschule in Berlin (BE)
Questenberg-Grundschule Meißen (SN)
Schule An der Burgweide in Hamburg (HH)
Fotos: Redaktion