Die Katze: Erneut und unangefochten Heimtier Nr. 1
Anmutig, anschmiegsam, eigenwillig – Katzen sagt man viele charakterliche Facetten nach. Eines haben aber alle Vertreter dieser Art gemeinsam: Sie sind die unangefochtene Nr. 1 auf der Beliebtheitsskala der Heimtiere in Deutschland. Auch 2024 ist die Anzahl der bundesweit gehaltenen Katzen gestiegen, bereits das dritte Jahr in Folge.
So lebten 15,9 Millionen Stubentiger in deutschen Haushalten, wie eine haushaltsrepräsentative Erhebung des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. und des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) ergab. 2023 waren es 15,7 Millionen, 2022 noch 15,2 Millionen Tiere. Der Aufwärtstrend könnte sich fortsetzen: In 1,7 Millionen Haushalten gibt es der Befragung zufolge Pläne, sich in naher Zukunft eine Katze anzuschaffen.
Katzen passen zum modernen Lebensstil
Damit führt die Katze zahlenmäßig klar die Rangliste der häufigsten Heimtiere an – und das schon seit vielen Jahren. An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala folgt mit Abstand der als bester Freund des Menschen gehandelte Hund mit 10,5 Millionen Vertretern.
Die zahlenmäßige Überlegenheit der Katze hängt zum einen mit Trends in der Arbeitswelt zusammen: „Katzen passen perfekt zum modernen Lebensstil“, erläutert Prof. Dr. Andrea Beetz, Professorin an der IU Internationalen Hochschule. „Die meist unkomplizierte Haltung von Katzen ermöglicht es, mobil zu arbeiten und unterwegs zu sein. Gleichzeitig ist die Katze ein anschmiegsamer Partner und gute Gesellschaft, wenn ein Tag im Homeoffice verbracht wird.“
Aber auch gesellschaftliche Entwicklungen wie die steigende Zahl von Alleinlebenden oder Senioren kommen der Katze zugute. „Für viele Menschen ist ihre Katze ein angenehmer Sozialpartner, der Rückhalt und Vertrauen schenkt, und dessen Bedürfnissen man einfach gerecht werden kann“, sagt Psychologin Beetz. Für manche Menschen ist ihre Katze möglicherweise sogar Kindersatz: Bei 68 Prozent der Katzenhalter lebt der Erhebung zufolge kein menschlicher Nachwuchs im Haus. Ein gutes Medium gegen Einsamkeit im Alter ist die Katze allemal – etwa jede dritte Katze in einem Singlehaushalt lebt mit einem Menschen zusammen, der älter ist als 60 Jahre. „Der Vorteil einer Katze gegenüber einem Hund liegt auf der Hand: Ihre Haltung erfordert im Hinblick auf Bewegung und Beschäftigung meist weniger Zeit und körperliche Fitness als das Leben mit Hund – optimal für viele ältere Menschen“, so die Expertin.
Die meisten Katzen bleiben in den eigenen vier Wänden
Zudem entsprechen die Ansprüche einer Katze an eine tiergerechte Haltung auch dem Trend zur Urbanisierung. Selbst im städtischen Umfeld ohne Freigang können Katzenhalter ihrem Tier ein erfülltes Leben bieten. So leben 60 Prozent der Katzen in Deutschland laut der Befragung ausschließlich oder überwiegend in Haus oder Wohnung. Kein Wunder also, dass mehr als jeder dritte Katzenhalter (38 Prozent) bereits zwei oder mehr Samtpfoten sein Eigen nennt.
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