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Nach Sturm Xavier: Vorsicht in Wäldern und Parks

Den Herbstspaziergang sollten Brandenburger und Berliner derzeit auf weniger baumreiche Strecken verlegen. Noch sind nicht alle offensichtlichen Sturmschäden durch "Xavier" beseitigt. Und auch danach bleibt es in Wäldern und Parks gefährlich.

Aufräumarbeiten auf Hochtouren

Der Herbststurm „Xavier“ hat nach Mitteilung des Brandenburger Forstministeriums für zum Teil chaotische Zustände in den Wäldern gesorgt. Überall wurden ähnlich wie im Gemeindegebiet von Kleinmachnow ganze Bäume umgeworfen oder Äste sind von den Kronen gebrochen. Der Boden ist vom vielen Niederschlag aufgeweicht und es muss damit gerechnet, das weiterhin Bäume umstürzen und weiterhin abgebrochene Äste von den Bäumen fallen. Auf das Betreten des Waldes sollte in den nächsten Tagen verzichtet werden. Die Forstleute sind nur noch mit Schutzhelm im Wald unterwegs und die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. In den Revieren des Landesforsts werden die Gefahrenstellen gesichert und so schnell wie möglich beseitigt. Das gilt vor allem an Straßen, Eisenbahnstrecken und öffentlichen Wegen sowie in der Nähe von Siedlungen. In einem zweiten Schritt werden auch kleinere Waldwege beräumt und auch Wildschutzzäune repariert, welche durch umgestürzte Bäume beschädigt wurden.

20.000 Bäume beschädigt

Auch in den Berliner Wäldern arbeiten die Forsten seit Donnerstagabend daran, die Haupt- und Nebenwege von Ästen und Stämmen zu befreien. Schätzungsweise sind mindestens 20.000 Waldbäume umgefallen oder erheblich beschädigt worden. Es wird vermutlich noch mehrere Wochen dauern, bis alle Haupt- und Nebenwanderwege wieder frei zugänglich sein werden. Das Betreten der Wälder ist derzeit lebensgefährlich. Es können immer noch Bäume umbrechen oder Äste und Zweige von den Bäumen auf die Wege stürzen. Alle Waldspielplätze bleiben bis auf weiteres gesperrt, bis der Zugang wieder ermöglicht und die Geräte hinsichtlich ihrer Standsicherheit abgeschlossen sind.

Bilanz der Schäden

Nach Ende der Aufräumarbeiten wird es auch eine Bilanz des wirtschaftlichen Schadens geben. Im Jahr 2016 wurden mit 27.638 Kubikmeter vergleichsweise geringe Sturmschäden registriert, 2015 waren es 216.170 Kubikmeter. Zum Vergleich: Der normale nachhaltige Jahreseinschlag liegt im Gesamtwald bei zirka 4,5 Millionen Kubikmeter, davon knapp eine Million Kubikmeter im Landesforst.

Da 60 Prozent des Waldes in Brandenburg Privateigentum ist, liegt die Verantwortung der Verkehrssicherung und der Sicherung, wie beim Landesforst auch, beim jeweiligen Waldbesitzer. Im Rahmen ihrer forstbehördlichen Aufgaben sichten die Revierförster des Landesbetriebes Forst die Schäden und informieren bei Bedarf Waldbesitzer, die vielfach nicht am Ort wohnen. Ihnen können im Rahmen der Beratung auch Firmen genannt werden, die entsprechende Auftragsarbeiten wahrnehmen. Kommt ein Waldbesitzer der Verpflichtung nicht nach, kann auch eine behördliche Ersatzmaßnahme bei Gefahr im Verzug abgeordnet werden.

Mehr Geld für den Haushalt

Der Landesbetrieb Forst Brandenburg appelliert als Forstbehörde daher an die Waldbesucher, dass sie in den nächsten Tagen den Wald und vor allem abgesperrte Bereiche zum eigenen Schutz meiden sollen. Die Arbeiten werden bis mindestens Mitte der Woche andauern.

Auch die Berliner Forsten arbeiten intensiv daran, die Verkehrssicherheit in den Berliner Wäldern wieder herzustellen. Im Entwurf des Doppelhaushaltes 2018/2019 ist eine Erhöhung der Mittel für diese Aufgabe vorgesehen. Darüber hinaus werden über die Berliner Stadtbaumkampagne Neupflanzungen von Straßenbäumen finanziert. In den Berliner Bezirken arbeiten die Grünflächenämter ebenfalls mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden. Auch hier wird zu erhöhter Vorsicht vor herabstürzenden Ästen und Zweigen gewarnt.

 

Text: Landesbetrieb Forst Brandenburg, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin, neb; Foto: Marco Barnebeck(Telemarco)  / pixelio.de

 

 

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