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Steigende Altersarmut in Brandenburg

Durch die steigenden Preise können immer mehr Bürger ihre Ausgaben nicht aus eigenem Einkommen betreiten. Besonders betroffen sind Ältere: Viele von ihnen benötigen Sozialhilfe.

Immer mehr Brandenburger benötigen Sozialhilfe. Im Juni 2022 belief sich diese Zahl auf 27.380 Personen, ein Zuwachs von 1.350 gegenüber dem Vorjahr. Dies geht aus einer Antwort des Statistischen Bundesamts auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Rentner, die Sozialhilfe empfungen, um 1.335 auf 9.805 Personen. Laut Linksfraktion ist dies die höchste jemals gemessene Zahl der Grundsicherung im Alter. Dieser Trend spiegele die grassierende Altersarmut wider, kritisierte Linken-Landeschefin Katharina Slanina.

Allerdings wuchs die Zahl der Brandenburger im Alter von 18 Jahren bis zum Rentenalter, die auf eine Grundsicherung angewiesen waren, nur geringfügig. Im Juni 2022 waren dies 17.575 Erwachsene vor dem Renteneintritt, 15 Personen mehr als im Vorjahr.

Bundesweit bezogen im Juni dieses Jahres den Angaben zufolge 578.285 Frauen und Männer Sozialhilfe, ein Zuwachs von rund 17.000 gegenüber dem Vorjahr. Dies ist vor allem auf den starken Anstieg von Sozialhilfeempfängern im Rentenalter zurückzuführen. Im Juni 2021 waren es noch 256.350, zwölf Monate später bereits 273.875.

Linken-Landesvorsitzende Slanina erneuerte die Forderung ihrer Partei nach einem Abwehrschirm gegen Altersarmut. Die Preise für Strom und Gas müssten jetzt gedeckelt werden, nicht erst nach dem Winter. Auch die zu versteuernde Energiepauschale von 300 Euro sei nicht ausreichend. Aufgrund der Inflation sei eine „armutsfeste Mindestrente“ von 1.200 Euro nötig. ph

Symbolbild: Pixabay.com