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Teltow besiegelt Partnerschaft mit ukrainischer Stadt Chotyn

Teltow und seine polnische Partnerstadt Żagań haben am 26. Januar eine Partnerschaft mit der westukrainischen Stadt Chotyn besiegelt. Dabei würdigten auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki das Dreierbündnis.

Die Bürgermeister von Żagań, Chotyn und Teltow besiegelten feierlich die Partnerschaft zwischen ihren Städten: Andrzej Katarzyniec, Andrij Drantschuk und Thomas Schmidt (von links nach rechts). Bild: Stadt Teltow

Die beiden deutschen und polnischen Partnerstädte Teltow und Żagań haben in einer feierlichen Zeremonie am Donnerstag, 26. Januar 2023, jeweils einen Partnerschaftsvertrag mit der ukrainischen Stadt Chotyn abgeschlossen. Damit haben sich erstmals eine deutsche, polnische und ukrainische Stadt in einem „Dreierbündnis“ zu einer Städtepartnerschaft bekannt.

Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden fand im Żagańer Schloss statt und erntete auch auf nationaler Ebene Beachtung. So wandten sich der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki per Brief und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz per Videobotschaft an die versammelten Gäste. Beide Staatschefs betonten die Bedeutung der kommunalen Partnerschaften insbesondere zwischen deutschen, polnischen und ukrainischen Städten. „Es ist ein inspirierendes Beispiel“, erklärte Ministerpräsident Morawiecki. „Solidarität mit der Ukraine ist kein leeres Wort.“ Die Partnerschaft von Teltow, Żagań und Chotyn sei „ein klares Signal der Verbundenheit in einer Zeit dieses brutalen und völkerrechtswidrigen Krieges“, ergänzte Bundeskanzler Scholz.

Bereits seit 2006 sind das deutsche Teltow und das polnische Żagań Städtepartner. Kurz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 haben beide Städte gemeinsame Hilfsaktionen gestartet. Güter, die in Teltow gesammelt wurden, konnten über ein Zentrallager in der polnischen Partnerstadt auf direktem Weg in die Ukraine gebracht werden. „Schon da hat sich gezeigt, wie wertvoll Städtepartnerschaften gerade auch in Krisenfällen sein können“, sagte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt. Er hatte die Initiative zum „Dreierbündnis“ mit Chotyn ergriffen, um die Hilfe auf kommunaler Ebene zu verstetigen. „Wir wollen ein solides Fundament schaffen und erreichen, dass sich eines Tages die Menschen unserer Städte auch begegnen können.“

Hilfe aus Żagań für Chotyn: ein Bus für den Schülertransport sowie Stromgeneratoren. Bild: Stadt Teltow

Żagańs Bürgermeister Andrzej Katarzyniec sprach von einem „historischen Tag“. „Ich glaube, das ist die erste trinationale Verbindung von Städten unserer Länder.“ Jetzt sei es wichtig, dass den Worten auch Taten folgen müssten, unterstrich Katarzyniec.

In einer bewegenden Rede dankte Andrij Drantschuk, der Bürgermeister von Chotyn, den neuen Städtepartnern. Chotyn sei eine Stadt, die etwa 100 Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt liege. „Wir haben rund 20.000 Einwohner und beherbergen zur Stunde mehr als 8.000 Binnenflüchtlinge“, berichtete Drantschuk. Den Krieg bezeichnete er als „schreckliches Drama“, das noch lange andauern werde. Auch mit der konkreten Hilfe der Städtepartner könnten Leben gerettet werden.

Sowohl Żagań als auch Teltow haben bereits weitere Hilfsgüter auf den Weg gebracht. Nach der Unterzeichnung der Urkunden übergab der Żagańer Bürgermeister seinem Amtskollegen aus Chotyn einen Bus zur Schülerbeförderung und mehrere Stromgeneratoren. In Teltow wird am 03. Februar ebenfalls ein Linienbus als Spende auf den Weg nach Chotyn gebracht. Ein großer Stromgenerator aus Teltow ist bereits an der ukrainischen Grenze eingetroffen. Finanziert werden konnten die Hilfsgüter auch mit Hilfe einer Förderung aus dem Programm der Organisation „Engagement Global“. PM

Titelbild: Wikimedia Commons