
Der Erdbeermond leuchtete über unserer Region
In der Nacht zu Donnerstag leuchtete der Juni-Vollmond rötlich und scheinbar außergewöhnlich groß am Himmel. Dieses besondere Ereignis wird erst in knapp 20 Jahren wieder sichtbar sein, begründet in der besonderen Lage der Erd- und Mondbahnen zueinander.
Der so genannte „Erdbeermond“ – von den amerikanischen Ureinwohnern so genannt, weil er zur Zeit der Erdbeerernte erscheint – erhält seine Färbung dadurch, dass er besonders tief am Himmel steht und sein Licht daher einen besonders langen Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen muss. Dabei dringt das rote Licht besonders gut durch, während blaues Licht stärker gestreut wird. Das gleiche Phänomen kann man auch beim Auf- und Untergang der Sonne beobachten.

Die scheinbar besondere Größe des Mondes ist hingegen eine optische Täuschung, auch „Horizontillusion“ genannt. Wenn die Sonne oder der Mond tief am Horizont stehen, vergleicht sie das Gehirn automatisch mit Objekten in der Nähe wie beispielsweise Häusern oder Bäumen. Man kann das selbst nachprüfen, indem man eine Münze so vor den Mond hält, dass dieser gerade verdeckt wird. Dann wiederholt man das bei höherer Position des Himmelskörpers – und stellt fest, dass der Durchmesser gleichgeblieben ist.
Doch auch ohne Wissen über die physikalischen Hintergründe war der Anblick des Mondes in dieser Nacht etwas Besonderes, und bei allen negativen Meldungen, die uns täglich erreichen, ein Moment zum Innehalten und Staunen. Solche Gelegenheiten sollte man sich nicht entgehen lassen.
Text: KP, Foto: Mario Kacner