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Arbeitsmarkt zeigt sich stabil, saisonale Effekte bleiben aus

Die Agentur für Arbeit Potsdam verzeichnet auf dem regionalen Arbeitsmarkt einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Im April waren 20.677 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 99 weniger als im März und 1.316 mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vorjahresmonat gleich bei 5,8 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 5,5 Prozent.

Viele Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 1.187 Stellen wurden im April neu gemeldet (10 mehr als im Vormonat, aber 128 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“, „Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz“, „Verarbeitendes Gewerbe“, „Gesundheits- und Sozialwesen“, „freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“, „Baugewerbe“. Aktuell befanden sich damit 6.475 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

­­Dr. Alexandros Tassinopoulos, Vorsitzender Geschäftsführung der Agentur für Arbeit berichtet „Die erhoffte Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt bleibt in diesem Jahr größtenteils aus. Besonders in Bereichen wie Gastronomie, Handel und Bau. Es gibt zwar viele offene Stellen, aber nicht immer genug passende Bewerberinnen und Bewerber. Unternehmen reagieren darauf, indem sie ihre Personalplanung und auch Öffnungszeiten verändern. und der Nachteil ist, dass dies die üblichen Frühjahrsimpulse ausbremst.“

Ausbildungsmarkt

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam waren bis April insgesamt 2.478 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, dies sind 341 Personen (16 Prozent) mehr als im April 2024. Aktuell sind davon noch 1.512 junge Menschen aktiv auf der Suche. Alle anderen Bewerber und Bewerberinnen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.

43 Prozent der gemeldeten Jugendlichen bewarben sich mit dem Realschulabschluss, 26 Prozent mit dem Hauptschulabschluss und 20 Prozent mit der Fach- oder Hochschulreife auf die offenen Stellen. 41 Prozent der Jugendlichen hat die Schule im aktuellen Berufsberatungsjahr beendet, die Übrigen schon vor längerer Zeit.

Die Top 10 der Berufswünsche der Jugendlichen sind:

Kfz. Mechatroniker – PKW-Technik

Kaufmann/-frau – Büromanagement,

Verkäufer/in,

Kaufmann/-frau im Einzelhandel

Medizinische/r Fachangestellte/r

Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung

Tischler/in

Fachinformatiker/in – Systemintegration

Fachkraft – Lagerlogistik.

Friseur/in

Es haben sich bislang 946 Jugendliche bei der Berufsberatung abgemeldet. Von ihnen begannen rund 34 Prozent eine Berufsausbildung bzw. ein duales Studium. 7 Prozent der abgemeldeten Jugendlichen besuchen auch zukünftig die Schule. Weitere 2 Prozent starteten in ein Studium. 57 Prozent der Bewerber nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, begannen eine Fördermaßnahme zur Berufsvorbereitung oder leisten gemeinnützige/soziale Dienste.

Die regionalen Unternehmen haben bisher 3.445 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (215 Stellen bzw. 6 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 72 Bewerber und Bewerberinnen. 

Die Top 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen (inkl. der dualen Studienplätze) sind:

Kauffrau/-mann im Einzelhandel,

Verkäufer/in,

Kauffrau/-mann – Büromanagement,

Fachkraft – Lagerlogistik,

Industriemechaniker/in,

Sozialversicherungsfachangestellte – allg. Krankenversicherung

Handelsfachwirt/in (Ausbildung)

Kauffrau/-mann -Groß- und Außenhandelsmanagement

Berufskraftfahrer/in

Elektroniker/in- für Betriebstechnik

    Dr. Alexandros Tassinopoulos ordnet die aktuellen Bewegungen am Ausbildungsmarkt ein: „Der Ausbildungsmarkt in unserer Region zeigt sich weiterhin aufnahmefähig – junge Menschen haben nach wie vor gute Chancen, sich beruflich zu orientieren und einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Gleichzeitig beobachten wir, dass auch viele mittelständische und kleinere Unternehmen ihren Suchradius erweitern und ihre Stellen inzwischen deutschlandweit bewerben. Das zeigt: Die Betriebe meinen es ernst mit Ausbildung – sie brauchen Nachwuchs und sind bereit, neuen Wege zu gehen. Für uns heißt das: Wir müssen junge Menschen aus unserer Region frühzeitig informieren, stärken und dabei unterstützen, ihre Talente zu entdecken und gezielt einzusetzen.“

    Foto: Pixabay.com