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Umbau der Potsdamer Allee in Stahnsdorf beginnt

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Die Umbauten an der Potsdamer Allee sorgen bei den Anwohnern für Ärger: Mit dem Baubeginn am 09. wird auf die Anlieger nicht nur eine Vollsperrung im Bereich Schleusenweg/ Wannseestraße/ Bäkedamm zukommen (und in der Folge Teilsperrungen der weiteren Bauabschnitte), sondern es werden auch höhere Anliegerbeiträge anfallen. Grund dafür sind die um bis zu 50 Prozent gestiegenen Kosten für das Bauvorhaben. „Die Baufirmen sind so gut ausgelastet, dass sie die Preise diktieren können“ mussten die Verantwortlichen bei der Pressekonferenz am 25. Juni schulterzuckend zugeben.

Die endgültigen Kosten stehen zudem wohl erst nach Abschluss aller Bauarbeiten fest. Kein Wunder, dass bei der Anwohnerversammlung am 27. Juni kritische Stimmen laut wurden – aber nicht nur aus diesem Grund. Viele Stahnsdorfer befürchten, dass es durch die nach dem Umbau verengten bzw. in der Anzahl verringerten Fahrspuren zum Dauerstau kommt.  Immerhin verspricht Michael Hollax vom Kreisstraßenbaubetrieb: „Dieses Jahr wird der Bäkedamm fertig!“ – wenn nichts dazwischenkommt, möchte man sagen.

Zunächst haben die Planer für die Zeit bis 2020, dem anvisierten Ende der Baumaßnahmen, weiträumige Umfahrungen vorgesehen, die die ganze Region betreffen und den örtlichen Verkehr stark einschränken werden. Aber auch die Verkehrsbehinderungen in Stahnsdorf selbst sind massiv und werden in den nächsten beiden Jahren den morgendlichen Berufsverkehr zusätzlich belasten.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass keinerlei entlastende, alternative Verkehrswege offenstehen: Die Biomalzspange ist noch nicht fertig (im Herbst soll erst der Baubeginn erfolgen), und die Baumaßnahmen an der Ruhlsdorfer Straße sind auch noch nicht beendet, im Sommer 2019 soll der Abriss der Rammrath-Brücke folgen.

Bei der Potsdamer Allee ist nicht nur die Deckschicht mittlerweile marode, auch die Wasserleitungen müssen umfassend erneuert werden. Eine Notversorgung der Anwohner wird vorbereitet, so dass die Anwohner durch die Rohrerneuerungen nicht zusätzlich belastet werden. Auch zusätzliche Bushaltebuchten konnten nicht berücksichtigt werden, weil die nötige Länge von 90 Metern nicht überall gegeben war. In Zukunft wird es keine Fußgängerampeln mehr geben, sondern stattdessen Zebrastreifen, die nachts beleuchtet werden. Die Straßenbeleuchtung wird beim Umbau ebenfalls erneuert und der Bereich der Bushaltestellen etwas verlängert, um den neuen Fahrzeugen von Regiobus genug Platz zu bieten.

Insgesamt wird die bevorstehende Baumaßnahme von allen Anwohnern und Gewerbetreibenden viel Geduld und gute Nerven erfordern. Sicherheitshalber hat man schon jetzt verkündet, dass das Baubüro zukünftig jeden Montag um 9 Uhr für Anwohner geöffnet sein wird – für Anfragen und Beschwerden sollte man sich rechtzeitig anstellen.

Aktuelle Informationen zur Baumaßnahme: geänderte Abfahrtstzeiten Linienbus bei Regiobus

Text: KP/Foto/Grafiken: MK