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RGV lädt zu Informations- und Dialogveranstaltung zum Greenpark in Stahnsdorf

Der Regionale GewerbeVerein Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf e.V. (RGV) hat am 8. Oktober zu einer besonderen Informations- und Diskussionsrunde eingeladen. Thema war die Zukunft des Industrieareals Greenpark in Stahnsdorf, dessen Projektpläne derzeit für erhebliche Unsicherheit bei ansässigen Unternehmen sorgen.

Hintergrund ist die Ankündigung der Eigentümerin, Streletzki Gruppe, das Gelände an den internationalen Logistikkonzern Prologis zu veräußern. Dessen Pläne sehen die Entwicklung eines großflächigen Logistikzentrums vor. Bereits im Bauausschuss der Gemeinde hatte die Streletzki Gruppe im Juni ihre Vorstellungen präsentiert – verbunden mit Kündigungen für alle aktuell dort ansässigen 115 Unternehmen, die spätestens bis September 2026 wirksam werden sollen. Betroffen sind rund 500 Arbeitsplätze.

Neben Vertretern der Fraktionen der Gemeindevertretung Stahnsdorf nahmen auch Bürgermeister Bernd Albers und vier Geschäftsführer betroffener Unternehmen teil. Die Moderation übernahm der ehemalige Oberbürgermeister von Potsdam Mike Schubert, der dank seiner langjährigen kommunalpolitischen Erfahrung eine offene, sachliche und zugleich kompetente Diskussion ermöglichte. Ziel der Veranstaltung war, die Gemeindepolitik transparent über den aktuellen Stand und das tatsächliche Vorgehen der Eigentümerin zu informieren – gerade auch in Bezug auf Abweichungen zu bisherigen öffentlichen Aussagen.

Die Unternehmer schilderten die Auswirkungen der geplanten Kündigungen aus erster Hand. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur erhebliche infrastrukturelle Fragen offen sind, sondern auch die Gefahr besteht, dass Stahnsdorf kurzfristig einen Großteil seiner gewerblichen Basis verliert. Der notwendige Ersatz an geeigneten Flächen ist in der Region nicht verfügbar.

In der konstruktiven Gesprächsatmosphäre wurde die Idee einer Veränderungssperre für das Gelände als mögliche Option in den Raum gestellt. Zudem zeigte sich, dass es alternative Entwicklungsmöglichkeiten für den Greenpark gibt, die über ein reines Logistikzentrum hinausgehen. RGV-Vorstand Olaf Binek erklärte: „Wir haben das unsrige getan, um Öffentlichkeit und Politik umfassend über das Vorgehen zu informieren. Die Gefahr, dass wir kurzfristig alle 115 Unternehmen aus Stahnsdorf verlieren, ist real. Unser Ziel ist, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, um den Wirtschaftsstandort zu sichern.“

Die Veranstaltung könnte ein Auftakt für weitere Dialogrunden und Initiativen zur Zukunftsgestaltung des Greenparks gewesen sein. Der RGV kündigt an, den Prozess weiterhin aktiv zu begleiten und die Interessen der lokalen Unternehmen in den Fokus zu stellen.

Foto: Regionale GewerbeVerein Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf