KulturStahnsdorf

Historisches Brunnenensemble auf dem Südwestkirchhof entsteht neu

Die historische Brunnenanlage auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof wird wieder aufgebaut – diese war bis auf wenige Teile zerbröselt und vollkommen verschwunden.

Das historische Brunnenensemble auf dem Stahnsdofer Südwestkirchhof wird derzeit neu errichtet. Den Auftakt machte in der vergangenen Woche das rund fünf Tonnen schwere Becken aus den 1920er Jahren, das vom Babelsberger Denkmalpflegeunternehmen Roland Berger neu gegossen wurde. Ein Spezialkran verbrachte das Becken an seinen neuen und alten Standort, anschließend wurde die ebenfalls neu gegossene Amphore in dessen Mitte gesetzt. „Das ist eine wirkliche Herausforderung“, beschreibt Olaf Ihlefeldt, Verwaltungschef des denkmalgeschützten Friedhofs, das Projekt. Die Brunnenelemente durften nach dem Transport keinerlei Beschädigungen aufweisen, die weiche Friedhofsboden musste den schweren Spezialfahrzeugen standhalten.

Die vom Gartenbauingenieur Louis Meyer entworfene Anlage mit ihren Goldfischteichen stammt aus dem Jahr 1920. Laut Ihlefeldt wird sie nun an ihrem Originalstandort exakt nach historischem Vorbild wiedererrichtet. Dieser befindet sich rund 100 Meter entfernt vom Haupteingang entfernt auf der rechten Geländeseite. Bis auf wenige Bestandteile war das Becken komplett zerbröselt, in den 1970er Jahren verschwand die Amphore – wahrscheinlich Diebstahl. Aus dem Erdreich geborgene Funde und eine historische Aufnahme genügten, um beides entsprechend den Originalen zu rekonstruieren.

Die Goldfischbecken hat der Zahn der Zeit indessen größtenteils verschont. Allerdings müssen diese gründlich von Bewuchs befreit und anschließend saniert und abgedichtet werden. Anschließend erfolgt die Befüllung mit Wasser und eine Bepflanzung mit Seerosen, um eine massive Verdunstung während der Sommermonate zu vermeiden. Für besondere Kühlung sollen unterirdische Wasserspeicher sorgen: Aus ihnen wird das Wasser in den Brunnen und die Teiche und anschließend zurück gepumpt. Rund um die Brunnenanlage plant die Friedhofsverwaltung, Schwertlilien und Prachtspieren anzupflanzen. Goldfische sollen nicht erneut eingesetzt werden, berichtet Ihlefeldt.

Die Gesamtkosten für das Vorhaben liegen bei 175.000 Euro. Davon stammt der Großteil von Spendensammlungen durch Mitglieder des Fördervereins Südwestkirchhof Stahnsdorf e.V., 29.000 Euro steuert die Denkmalbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark bei. ph

Bilder: Südwestkirchhof Stahnsdorf