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Erinnerung für die Zukunft – Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, Ort ­millionenfachen Massenmords und Symbol der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie, zum 80. Mal. die Stadt Teltow, die Evangelische Kirchengemeinde St. ­Andreas Teltow, die Geschichtswerkstatt Teltow und die Grace-Hopper-Gesamtschule zu Aktionen und Veranstaltungen des Erinnerns und Mahnens ein.

Vor genau 20 Jahren, anlässlich des 60. Jahrestags der ­Befreiung, haben die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (International Holocaust Remembrance Day) erklärt. Bereits neun Jahre zuvor (1996) hatte der damalige Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog den „Tag des Gedenkens an die Opfer des ­Nationalsozialismus“ eingeführt. Seither findet jährlich am oder um den 27. Januar eine Gedenkstunde im Bundestag statt.

Die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland hat Anfang Oktober 2024 in Berlin die „Erklärung zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar – ­Erinnern für die Zukunft“ verabschiedet, in der sie betont, „die Erinnerung an die Verbrechen während der nationalsozia-listischen Gewaltherrschaft darf nicht verblassen! Sie wachzuhalten, ist eine Aufgabe, die wir von Generation zu Generation weitergeben müssen. Gerade in unseren Tagen, in denen extremistische Parteien und Strömungen sowie islamistische Gruppierungen Zulauf erfahren, antisemitische Vorfälle und Straftaten zunehmen und das Existenzrecht Israels infrage gestellt wird, muss daran erinnert werden, wohin es führen kann, wenn Demokratie, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit eine Absage erteilt wird.“ Karin Prien, B-Länderkoordinatorin und Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein merkte in diesem Zusammenhang an: „Der 80ste Jahrestag der Befreiung dieses Konzen-trationslagers ist ein wichtiger Zeitpunkt, um die Schulen zur Erinnerungsarbeit anlässlich dieses Jahrestages aufzurufen. Dabei geht es aber nicht nur um das Erinnern, sondern um den Kontakt zur Gegenwart. Schülerinnen und Schüler sollen ein Verständnis dafür bekommen, wie wichtig Toleranz, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie für die Freiheit und das Leben jedes Menschen sind.“

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau beschäftigen sich in Teltow, wie an vielen anderen Orten in Deutschland, immer mehr Schülerinnen und Schüler in Projekten mit der Frage: Was passiert, wenn der Rechtsstaat verschwindet?

VVN-Denkmal in der Sandstraße.

Am 27. Januar laden die Stadt Teltow, die Evangelische Kirchengemeinde St. ­Andreas Teltow, die Geschichtswerkstatt Teltow und die Grace-Hopper-Gesamtschule zu Aktionen und Veranstaltungen des Erinnerns und Mahnens ein. Am 26. Januar fand ab 16:00 Uhr in der Siedlungskirche eine Lesung und ein Autorengespräch mit Karoline Huglers statt. Ihr literarisches Debüt „Meer von Sonnenblumen“ ist eine zeitlose Geschichte über zwei Menschen auf der Flucht, die für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet ist. Am 27. Januar um 16:00 Uhr findet eine Kranzniederlegung am VNN-Denkmal in der Sandstraße statt, gefolgt von einem Gedenkspaziergang zur Grace-Hopper-Gesamtschule. Dort startet ab 18:00 Uhr der Themenabend „Was hat das mit mir zu tun? Hinsehen, Erleben und Handeln!“ Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, mit Nachkommen ins Gespräch zu kommen, die sich mit ihrer (regionalen) ­Familiengeschichte aus Täter- und Opferperspektive auseinandersetzen. Kleine Gesprächsrunden laden zum Austausch über unterschiedliche Familiengeschichten und eigene Erfahrungen ein. Vor Ort gibt es auch Tipps für die eigene ­Recherche.

An der Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow findet der Themenabend „Was hat das mit mir zu tun? Hinsehen, Erleben und Handeln!“ statt.

Fotos: Pixabay.com / Redaktion