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In Teltow und Kleinmachnow – Rettet Elektra oder „Der Triumpf der Inspizienz“

Das Theaterensemble „Der kleine Storch“ präsentiert im November an sechs Tagen das Stück „Rettet Elektra oder ‚Der Triumpf der Inspizienz‘“ in den Neuen Kammerspielen Kleinmachnow und im Ballsaal Teltow.

„Rettet Elektra oder Der Triumph der Inspizienz” stammt aus der Feder des Bühnenautors Peter Schottke, wurde 1992 von der Theatergruppe „Die Dramateure” uraufgeführt und verschwand nach über 60 Aufführungen in der Versenkung. Im Jahr 2015 bekam Jörg Klein ein altes Manuskript des Stücks zugespielt und war seitdem buchstäblich besessen davon. Erst 2020 gelang es, die Aufführungsrechte zu sichern; jedoch versandete die geplante Wiederaufführung im Jahr 2021 aufgrund von Corona. Daraufhin gründeten Jörg Klein (der Kleine) und Marcus Adebahr (Storch) das Theaterensemble „Der kleine Storch“, um „covidgerecht“ zu zweit proben zu können. Die beiden begannen mit der Welturaufführung des Stücks „Der Kopfwissenschaftler” von Torge Hoffmann. 2024 brachte das Ensemble mit zwei weiteren Schauspielern Alfred Hitchcocks „Bei Anruf Mord” auf die Bühne. Im Jahr 2025 können wir mit neun Personen nun endlich den Traum der Elektra verwirklichen.

Wilfried Sommer, Inspizient eines Vorstadttheaters, und seine Mitarbeiterinnen verantworten auf der Hinterbühne die Inszenierung der griechischen Tragödie „Elektra”. Am Abend der 25. Vorstellung erscheint eine Stunde vor Beginn die neue Hospitantin Cornelia Wolf wie aus dem Nichts. Unterdessen spielt sich in der Kantine Folgendes ab: Alle Schauspieler klagen über Magenkrämpfe, weshalb Dr. Müller ein Auftrittsverbot für alle verhängt. Schuld sei Frau Mensenscheidts Hackbraten. Schon will Wilfried die Vorstellung absagen, doch dann provoziert ihn die Anmerkung der Hospitantin, ohne Schauspieler ginge es eben doch nicht, zu einer Wette. Nun will Wilfried mit allen Mitteln beweisen, dass die Personen seiner Hinterbühne die „Elektra” retten können. Selbst Köchin Mensenscheid kommt nicht um eine Rolle herum. Zu allem Unglück hat sich auch noch der berühmte Theaterkritiker Ernst Wolf an diesem Abend unter das Publikum gemischt.

Sind Schauspieler wirklich das Wichtigste bei einer Theateraufführung? Wilfried Sommer hat diese Frage für sich längst beantwortet. Er ist überzeugt, dass jeder Schauspieler ersetzbar ist, seine Hintermannschaft jedoch nicht. Soweit, so gut. Doch was passiert, wenn ein Hackbraten und eine verhängnisvolle Wette diese These ins Wanken bringen? Ist die „Elektra” dann noch zu retten? Lassen Sie sich in den wohl amüsantesten 120 Minuten dieses Jahres von dieser turbulenten Komödie über Eitelkeit und Selbstüberschätzung, aber auch Freundschaft, Kreativität und Wagemut mitreißen.

Foto: Theater „Der Kleine Storch