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Sebastian Czaja lobt Tegel-Retter

Anlässlich des Endes der Eintragungsfrist des Volksbegehrens „Berlin braucht Tegel“ luden die Verantwortlichen zu einer Pressekonferenz ein. Am 21. März fand die Pressekonferenz statt. Natürlich an exorbitanter Stelle, nämlich in einem Tagungsraum des Flughafen Tegel. Dichtgedrängt lauschten zahlreiche Medienvertreter über den Stand der eingereichten Unterschriften sowie über das weitere Vorgehen.

Man kam nicht umhin, zu meinen, im Tegeler Tagungsraum findet ein FDP-Landesparteitag statt. Sebastian Czaja, Generalsekretär der FDP Berlin und Fraktionsvorsitzender im Berliner Abgeordnetenhaus war ebenso anwesend wie die FDP-Landesvorsitzende Sibylle Meister, zugleich Fraktionsvize im Abgeordnetenhaus sowie die Abgeordneten Henner Schmidt und Marcel Luthe. Er ist der Gründer von „Pro Tegel e. V.“ Der ehemalige liberale Bundestagsabgeordnete Lars Lindemann, Schatzmeister seiner Partei, nahm am Pressegespräch genauso teil wie Christoph Meyer, der Spitzenkandidat der Berliner FDP bei den Bundestagswahlen im Herbst.

Sebastian Czaja betonte: „Eine Viertel Million Berlinerinnen und Berliner haben unterschrieben. Ihnen möchte ich Danke sagen. Diese Berlinerinnen und Berliner sind schlauer als der Berliner Senat.“ Die „Tegelretter verdienen Respekt und Anerkennung.“ Der Liberale wies auch darauf hin, diese 250.000 Berlinerinnen und Berliner bewiesen durch ihr Tun mehr Heimatliebe als der Regierende Bürgermeister Michael Müller. Man müsse doch nur die Zahlen betrachten, um Klarheit zu schaffen, so Sebastian Czaja. Der neue Flughafen BER weise eine Kapazität für 27 Millionen Fluggäste auf. Das alte Terminal in Schönefeld könne 12 Millionen Passagiere abfertigen. Das seien zusammengerechnet zwar 39 Millionen Fluggäste. Man müsse jedoch davon wieder die 12 Millionen vom alten Terminal abziehen, da dieses Terminal ja seinen Betrieb einstellen werde. Also sei man wieder bei 27 Millionen angekommen. Schon im Jahre 2030 gehen Experten davon aus, dass man in Berlin rund 60 Millionen Fluggäste pro Jahr abfertigen werde. „Tegel ist daher notwendig. Im Interesse der Brandenburger ist es ebenfalls, Tegel offen zu lassen.“ Hart kritisierte der FDP-Politiker einige Befürworter einer Schließung von TXL. „Ich warne vor alternativen Fakten. Diese werden durch Rot-Rot-Grün in Umlauf gebracht.“

Sebastian Czaja und seine Mitstreiter wollen die kommenden Monate dazu nutzen, um „nüchtern, sachlich die Argumentation zu suchen und zu führen.“ Er erinnerte noch einmal an die Anfänge von „Pro Tegel e. V.“ „Schon damals haben wir gesagt: Was muss, das geht auch! Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg vorhanden. Wir nehmen den Auftrag an, für die Offenhaltung von Tegel zu kämpfen.“

Für ein positives Votum waren 174.000 Stimmen erforderlich. Von den eingereichten fast 250.000 Stimmen werden erfahrungsgemäß einige nach intensiver Prüfung abgezogen werden. Das liegt zum Beispiel darin begründet, dass auch Brandenburger sich haben eintragen lassen obwohl nur Berliner ihre Unterschrift leisten konnten. Andere Bürger haben unterschrieben, obwohl sie in Berlin nur mit einem Zweitsitz angemeldet sind. An der Tatsache jedoch, dass das notwendige Quorum erreicht worden ist, zweifelt keiner mehr. Das exakte Ergebnis wird die Senatsdirigentin bei der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Dr. Petra Michaelis-Merzbach, zugleich auch die Landeswahlleiterin, aller Voraussicht nach Anfang April verkünden.

Text/Foto: VTN