Landtag und Landesregierung gedenken in Sachsenhausen der Opfer des Nationalsozialismus
Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke hat am 27. Januar gemeinsam mit Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke am 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages, der jährlich am 27. Januar begangen wird, nahmen sie an der offiziellen Veranstaltung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen teil. Das Gedenken stand unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Mitgedenken Mitgestalten“.
In ihrer Rede sagte Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke: „Geschichte als Ortsbestimmung der Gegenwart. Die Gedanken sind frei. Auch für das Gedenken. Wie Menschen erinnern, das mag bedingt sein durch kulturelle Identität, Generation, Erfahrungshorizont, Überzeugung, Denkhaltung. Aber das Entscheidende und Verbindende ist die Wahrheit dieses Geschehens, das wir mit den Worten Holocaust – Shoa – das größtmögliche Unglück benennen, den nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Juden. Diese Wahrheit ist unhintergehbar für uns alle in Deutschland. Nicht abweisbar. Das betrifft das kollektive wie das eigene Sich-in-Beziehung-setzen zu dem, was war. Wie war das möglich? Was hätte ich getan? Was heißt das für uns heute? Wohin kann es führen, wenn wir in Kauf nehmen, dass Grundrechte verletzt werden, ausgehöhlt, übergangen? Mit dem alten wie mit dem neuen Antisemitismus müssen wir uns auseinandersetzen. Er ist eine Gefahr für unsere Freiheit, er gehört nicht zu unserer Demokratie.“
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sagte: „Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das nationalsozialistische Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und enthüllten ein unfassbares Ausmaß menschlicher Grausamkeit. 80 Jahre später gedenken wir der Millionen Opfer des NS-Regimes und tragen die Verantwortung, ihre Geschichten zu bewahren, um aus der Vergangenheit zu lernen. Dieser Tag mahnt uns, gegen Hass, Rassismus und Antisemitismus einzutreten und für eine Gesellschaft einzustehen, die von Respekt, Toleranz und Solidarität geprägt ist. Nur durch eine gelebte Erinnerungskultur können wir verhindern, dass sich solche Verbrechen je wiederholen.“

Schülerinnen und Schüler des F. F. Runge Gymnasiums Oranienburg lasen im Rahmen der Veranstaltung aus Berichten von Überlebenden des Konzentrationslagers Sachsenhausen vor. Anschließend legten Landtagspräsidentin Liedtke und weitere Teilnehmende Kränze an der „Station Z“ zum Gedenken an die Opfer nieder. Als Schulprojekt hatten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Panketal zu diesem Anlass Blumengestecke gestaltet, die sie ebenfalls am Gedenkort niederlegten. Bereits in der Woche zuvor waren die Jugendlichen zu Besuch im Landtag und tauschten sich mit der Präsidentin zum Thema Erinnerungskultur aus. Gemeinsam mit der Parlamentspräsidentin beteiligen sie sich in einem Videoaufruf an der digitalen Gedenkaktion „WeRemember“. Das Video ist auf den Social-Media-Kanälen des Landtages zu sehen.
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