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Kleinmachnow startet digitales Meldesystem für Wildschweinsichtungen

Die Gemeinde Kleinmachnow hat am 22. September ein digitales Meldeformular für Wildschweinsichtungen freigeschaltet. Das auf der Software ArcGIS Survey123 basierende System ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern, innerörtliche Ereignisse mit Schwarzwild sowie illegale Futterstellen zu dokumentieren und unterstützt damit ab sofort ein systematisches Wildtiermanagement in der Region.

Das neue Tool ist das Ergebnis einer fast zweijährigen ehrenamtlichen Vorarbeit. Gemeindevertreterin Barbara Schlesinger hatte seit Anfang 2024 über verschiedene Kanäle – darunter E-Mail, WhatsApp und die Facebook-Gruppe „Wildschweine in Kleinmachnow + Stahnsdorf“ – Meldungen aus der Bevölkerung gesammelt. Fast 1.500 Datensätze wurden dabei händisch erfasst und ausgewertet. Diese Daten lieferten Verwaltung und Jagdpächtern erstmals ein detailliertes Bild der Situation und machten den Bedarf einer professionellen digitalen Lösung deutlich. „Wir brauchen verlässliche Daten, um zu verstehen, wie sich die Population entwickelt und ob unsere Maßnahmen wirken“, erklärt die Initiatorin Barbara Schlesinger den Hintergrund des Projekts.

Einfache Bedienung per Smartphone

Das Formular erfasst zentrale Informationen wie Ort und Zeit der Sichtung, Anzahl und Verhalten der Tiere sowie mögliche Futterstellen. Optional können Fotos und detaillierte Beschreibungen ergänzt werden. Die Bedienung ist bewusst einfach gehalten: In wenigen Minuten lässt sich eine Meldung direkt vom Smartphone aus abgeben. Das Formular ist über die Gemeinde-Webseite erreichbar und kann als Lesezeichen auf dem Smartphone-Homescreen gespeichert werden.

Ziele: Erfolgskontrolle und Sicherheit

Die systematische Datenerfassung dient mehreren Zielen: Sie ermöglicht die Erfolgskontrolle getroffener Maßnahmen wie Zäune, Mülltonnensicherungen oder das Anlegen von Suhlen im Wald. Zudem erlaubt sie der Verwaltung ein schnelleres Eingreifen bei Gefahrenlagen oder illegalen Fütterungsstellen. Ein weiterer Vorteil: Das System erfasst auch Sichtungen in den Nachbargemeinden Stahnsdorf und Teltow sowie im angrenzenden Berlin und schafft damit eine Grundlage für interkommunale Zusammenarbeit. „Auch wenn Wildschweine in einzelnen Teilen Kleinmachnows derzeit weniger sichtbar sind, bleiben Meldungen wichtig“, betont Bürgermeister Bodo Krause. „Nur durch kontinuierliche Rückmeldungen lässt sich nachvollziehen, wo Vergrämungsmaßnahmen wirken und wo weiterer Handlungsbedarf besteht. Dieses Monitoring lebt von der aktiven Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger – und von Verlässlichkeit. Ich lade alle ein, sich weiterhin einzubringen.“

Das Meldeformular wird kontinuierlich weiterentwickelt; Verbesserungsvorschläge aus der Bevölkerung sind willkommen. Die bisherige Facebook-Gruppe „Wildscheine in Kleinmachnow + Stahnsdorf“ bleibt als Plattform für den persönlichen Erfahrungsaustausch bestehen, die offizielle Datenerfassung erfolgt jedoch künftig zentral über das neue digitale System.

Foto: Pixabay.com