Aktuelle Messdaten aus Teltow zum Brand in Berlin-Lichterfelde
Wie aktuelle Messdaten aus Teltow zeigen, gab es wegen des Großbrandes im benachbarten Berlin-Lichterfelde zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefährdung für die Einwohnerinnen und Einwohner. Die Daten konnten aktuell aus den Ergebnissen des Projekts „DEUS Smart Air“ für die Stadt gewonnen werden.
Im Rahmen dieses Projekts, dessen Ergebnisse vor wenigen Tagen in Teltow öffentlich vorgestellt wurden, ist in der Stadt das dichteste Mess-Netz für die Ermittlung von Luft-Schadstoffen in Europa installiert worden. Auf die festen und mobilen Messstationen konnte in der aktuellen Gefahrensituation nun zurückgegriffen werden. Bei der Auswertung der Tabellen, die heute stattfand, zeigt sich, dass es bei den Schadstoffen in der Luft zu keiner Zeit zu Grenzüberschreitungen kam, die eine Gesundheitsgefährdung mit sich gebracht hätten. Weil auch der Wind gemessen wurde, lässt sich nachvollziehen, dass die vermeintliche Giftwolke aus dem Brand in Lichterfelde in nördliche und nord-westliche Richtung, also weg von Teltow getrieben wurde.
„Gerade erst ist das DEUS-Projekt in Teltow abgeschlossen worden und schon zeigt sich, dass sich die Investition in das System lohnen kann“, so Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt. „Wir bekommen Live-Daten der Luftqualität geliefert und können im Zweifel die Bevölkerung warnen und auch besser schützen.“
Die Stadt Teltow, der Landkreis Potsdam-Mittelmark und private Unternehmen sind Teil des Projekts DEUS Smart Air, des größten europaweiten Projekts zur gleichzeitigen Echtzeit-Messung von Luftschadstoffen und Verkehr. Dafür sind im vergangenen Jahr in Teltow Busse der Regiobus-Verkehrsgesellschaft Potsdam-Mittelmark, Auslieferungsfahrzeuge von McDonalds Teltow, Fahrzeuge des regionalen Bauhofs und des Teltower Ordnungsamtes mit speziellen Sensoren ausgestattet worden. Außerdem wurden an mehreren Standorten in der Stadt Sensoren fest installiert.
Die Sensoren liefern in Echtzeit die Schadstoffbelastung in der Berliner Metropol-Region, die von Potsdam über Teltow bis ins südwestliche Berlin reicht. Zu erkennen sind dabei nicht nur Umweltdaten, sondern auch Verkehrsströme und –belastungen auf einzelnen Strecken und in einzelnen Stadtteilen. Damit ist ein realistischer Einblick in die gesamte Verkehrsinfrastruktur möglich – aktuell und zu jeder Zeit! Bedeutsam ist das Projekt auch deswegen, weil die neue EU-Luftqualitätsrichtlinie die Grenzwerte halbiert hat und damit alle Kommunen vor neue Herausforderungen stellt.
Fotos: Redaktion und Stadt Teltow