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„Nicht viele, sondern gute Worte“: Dr. Dirk Palm als Pfarrer im Ehrenamt in Kleinmachnow eingeführt

Am 25. Mai wurde Dr. Dirk Palm als Pfarrer im Ehrenamt in der Evangelischen Kirchengemeinde Kleinmachnow eingeführt. Der 54-Jährige ist im Hauptberuf Verleger des in Berlin-Lichterfelde ansässigen BeBra Verlags. In seiner Freizeit hat er in den vergangenen Jahren Theologie studiert und ein Vikariat absolviert.

In einer vollbesetzten Alten Dorfkirche und mit der musikalischen Begleitung durch die Liturgischen Sänger fand am 25.Mai die feierliche Einführung von Dr. Dirk Palm als Pfarrer im Ehrenamt in der Evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde Kleinmachnow statt. Der Superintendent des Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf, Johannes Krug, nahm die Einführung im Rahmen des Gottesdienstes zum Sonntag „Rogate“ („Betet“) vor.

„Nicht viele Worte, sondern gute Worte“

Krug würdigte Palm als „kritischen und unabhängigen Geist“ und gab ihm drei Gedanken mit auf seinen Weg: Pfarrer zu sein bedeute, unterwegs zu sein – mit der Ordination und Einführung sei erst ein Teil des Weges geschafft. Zudem solle Palm sich über jeden einzelnen Menschen freuen, der seinen Weg in einen Gottesdienst finde oder Interesse an seinem geistlichen Wirken zeige, und gleichzeitig immer alle im Blick haben. Und schließlich – mit einem Augenzwinkern – erinnerte der Superintendent an die Kunst, sich kurz zu fassen: „Nicht viele Worte, sondern gute Worte“ mögen Pfarrpersonen allgemein wählen. Palm, der pünktlich zu seiner Einführung als Pfarrer im Ehrenamt einen eigenen Podcast ins Leben gerufen hat, scheint dies jedenfalls zu beherzigen: Die täglichen Aufnahmen mit dem Titel „Ein Gedanke für den Tag“ dauern jeweils nur etwa eine Minute.

Gebet als göttliches Geleit in Richtung Zukunft

In seiner ersten Predigt als ordinierter Pfarrer betonte Dr. Dirk Palm, dass Beten kein Gegensatz zum Denken sei, sondern ein Wegweiser in Gottes Reich. Schon Mose sei im Vertrauen auf Gottes Führung unterwegs gewesen. „Das gelobte Land ist Hoffnung, die auf uns wartet. Angst ist da – aber wenn wir beten: ‘Dein Wille geschehe‘, dann tut sich ein Weg auf in Richtung Zukunft“, so Palm. Das Gebet verstehe er als Bitte um göttliches Geleit in eine ungewisse, aber verheißungsvolle Zukunft.

Kleinmachnow mit Alleinstellungsmerkmal in Berlin/Brandenburg

Palm, Verleger, Familienvater und seit vielen Jahren in der evangelischen Kirche vielfältig engagiert, ist der erste ehrenamtliche Pfarrer in der Geschichte der Kirchengemeinde Kleinmachnow – und 2025 der einzige neu ordinierte in ganz Berlin und Brandenburg. Die Entscheidung, nebenberuflich als Pfarrer zu wirken, traf er mit dem Ziel, insbesondere Menschen zu erreichen, die sonst wenig mit Kirche zu tun haben. „Immer mehr Menschen wenden sich von der Kirche ab. Wir müssen raus aus der binnenkirchlichen Blase“, sagte Palm bereits im Vorfeld der Einführung. „Ich möchte mit meinem Ehrenamt Brücken bauen und neue Zugänge zum Glauben eröffnen.“ Nach seinem Theologiestudium in Greifswald und dem Vikariat in Berlin-Zehlendorf war Palm vom Berliner Bischof Christian Stäblein am 17. Mai zum Pfarrer ordiniert worden.

Pastorenteam freut sich auf Verstärkung im Ehrenamt

Pfarrerin Heike Iber, die mit Jürgen Duschka das Pastorenteam der Gemeinde bildet, freut sich über die Verstärkung: „Wir begrüßen es sehr, dass Dirk Palm nun als ordinierter Pfarrer im Ehrenamt bei uns tätig ist.“ Mit rund 4500 Mitgliedern gehört die Evangelische Auferstehungs-Kirchengemeinde zu den großen Kirchengemeinden in der Region. Neben Gottesdiensten prägt sie das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Kleinmachnow mit vielfältigen Angeboten – von Konzerten über Ausstellungen bis hin zur Arbeit mit Geflüchteten. Dirk Palm wird in Zukunft regelmäßig Gottesdienste gestalten – mit einem offenen Ohr für Glaubensfragen und einer klaren Botschaft für die Zukunft der Kirche.

Fotos: Philipp Müller