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Teltower Altstadt feiert den 19. Tag der offenen Höfe

Am 07. September verwandelte sich die historische Altstadt rund um die St.-Andreas-Kirche erneut in ein lebendiges Zentrum der Begegnung. Bereits zum 19. Mal fand der beliebte Tag der offenen Höfe statt – ein Fest, das durch die Herzlichkeit und Offenheit der Anwohner jedes Jahr aufs Neue begeistert.

Pünktlich um 12:00 Uhr wurde das Fest musikalisch eröffnet: Der Chor „Evergreens“ stimmte vor der St.-Andreas-Kirche ein und setzte damit den Startschuss für einen Tag voller Musik, Kunst, Handwerk und kulinarischer Genüsse.

Ein Fest mit Herz – getragen von der Nachbarschaft

Was diesen Tag so besonders macht, ist die Bereitschaft vieler Teltowerinnen und Teltower, ihre privaten Höfe für Besucher zu öffnen. Zwischen Fachwerk und Pflasterstein konnte man nicht nur wunderschöne Gärten und Innenhöfe entdecken, sondern auch mit den Gastgebern ins Gespräch kommen. Der Tag der offenen Höfe ist nicht nur ein Fest – er ist ein lebendiges Zeichen gelebter Nachbarschaft und Gemeinschaft.

Hof in der Breite Straße 13, untermalt von klassischer Gitarrenmusik.

Kulinarik, Kunsthandwerk und Techniknostalgie

Ob frische Gebäcke von Bäcker Neuendorf, würzige indische Spezialitäten oder edle Tropfen aus Grabows Hofladen – das kulinarische Angebot ließ keine Wünsche offen. Kinder und Erwachsene schlenderten zwischen den Ständen, probierten Honig von lokalen Imkereien, bestaunten handgefertigte Taschen und stöberten durch liebevoll gestaltetes Kunsthandwerk.

Ein besonderes Highlight spielte sich in der Ritterstraße ab: Dort entwickelte sich ein regelrechter Wettstreit um die Inbetriebnahme einer historischen Stand-Dampfmaschine. Technikfans und Neugierige aller Altersklassen kamen auf ihre Kosten und verfolgten gespannt das „Ruckeln und Zischen“ der alten Maschine.

Alter landwirtschaftlicher Dampfmotor zum Antreiben von größeren Gerätschaften.

Neben dem kulinarischen und handwerklichen Angebot gab es zahlreiche musikalische Darbietungen, Spielangebote für Kinder und ruhige Plätze zum Verweilen. Die Atmosphäre war geprägt von Offenheit, Neugier und herzlichen Gesprächen – ein Fest, das Generationen verbindet – von Kindern bis zu Technikliebhabern im Ruhestand.

Ein Interview mit ihrer Majestät „dem alten Fritz“

Was wäre der Tag der offenen Höfe ohne ihn: Herr Lamprecht alias der „Alte Fritz“ war auch in diesem Jahr wieder mitten im Geschehen. Vielen Teltowerinnen und Teltower ist er bekannt – sei es durch kleine Klavierkonzerte im Bürgerhaus oder als historische Figur bei Schulveranstaltungen. Auch in diesem Jahr zog er, in preußischer Uniform, die Aufmerksamkeit auf sich. Im Gespräch betont er, wie wichtig ihm der persönliche Austausch sei. Das wichtigste, und das macht durchaus Freude, ist das Gespräch mit den Leuten zu suchen. Sie zu bitten ihre dunkle Sonnenbrille abzunehmen um das Kommunikationsverhalten und die „vox humana“ lat. die menschliche Stimme beobachten zu können, beteuert Herr Lamprecht.

Herr Lamprecht alias der „Alte Fritz“, unterwegs in den Straßen von Teltow.

Mit einem Augenzwinkern spricht er weiter über die Herausforderungen des Älterwerdens. Man müsse, vor allem in seinem alter, immer dankbar und demütig seinem Körper gegenüber sein. Der „Alte Fritz“ selbst habe leider seinen Körper ein wenig verschlissen und als vermeintlichen Geheimtipp morgens immer Kaffee mit Senf getrunken. Letztendlich war er erboßt über alle Ärzte, da sie seinem Leid nicht helfen konnten. Herr Lamprecht selbst erfreue sich aber weiter seiner Gesundheit und der Gabe immer noch den Tag der offenen Höfe so beschwingt wahrzunehmen.

Einblicke hinter sonst verschlossene Türen

Was den Tag der offenen Höfe in Teltow so besonders macht, ist der Blick hinter die Kulissen: Die sonst privaten Höfe, Gärten und Hinterhäuser der Altstadt wurden zu kleinen Bühnen, Marktplätzen und Begegnungsorten. Diese besondere Form der Gastfreundschaft macht das Fest zu einem der charmantesten und authentischsten Ereignisse der Region.

Fazit
Der Tag der offenen Höfe in Teltow ist viel mehr als ein Straßenfest – er ist eine Einladung zum Austausch, zum Staunen und zum Genießen. Ohne das Engagement der Altstadtbewohnerinnen und Altstadtbewohne wäre dieses Fest nicht denkbar. Umso schöner, dass Teltow sich auch bei der 19. Auflage wieder von seiner besten Seite zeigte.

Ehemaliges Cafè Carnap, direkt neben der St. Andreas Kirche.

Fotos: Thomas von Bülow