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Biberschaden und Biberschutz in TKS

Seit gut zehn Jahren zählt der Biber (Castor fiber L.) zur Fauna von Kleinmachnow. Sowohl am Buschgraben als auch an der Bäke und am Teltowkanal kann tagtäglich seine Tätigkeit beim Fällen von Bäumen in der Weichholzaue wahrgenommen werden. Der Stau im Buschgraben hat den Wasserspiegel um etwa einen Meter angehoben. An der Bäke in Nähe der Machnower Schleuse hat der Damm zur Überflutung mehrerer Hektar Erlenwald und zum Absterben dieses Baumbestandes geführt. Unmittelbar hinter dem Biberdamm führt die Wannseestraße über den Bäke-Auslauf. In Verbindung mit dem Anstieg des Wasserspiegels war ein Teil des Fahrdamms der Wannseestraße abgebrochen, was nun eine Straßenbaumaßnahme notwendig macht.

Die Bürger der Region fragen sich, wie mit dem Biber umzugehen ist und ob der Artenschutz es erfordert, dass solche Schäden an Bäumen und gelegentlich auch auf Grundstücken ausgehalten werden müssen. Bis jetzt deutet alles darauf hin, dass der Biberschutz ernst genommen wird und die Untere Naturschutzbehörde und die zuständigen Bauverwaltungen die Schäden an Wald tolerieren und den Böschungsabbruch an der Wannseestraße in einer aufwändigen Reparatur beheben wollen. Dafür wurde eine Steinschüttung in das Bäke-Flussbett eingebracht, um die schadhafte Böschung erneuern zu können. Als nächstes wird der Fahrdamm verbreitert und ein neues Rohrstück eingebaut, um die Straßenböschung damit dauerhaft zu stabilisieren. Die Steinschüttung im Flussbett der Bäke entspricht der Stauhaltung des Bibers und soll erhalten bleiben, so dass der Biber keine weitere Stauhaltung bauen muss. Denn gegenwärtig wird durch die Steinschüttung eine Stauhaltung künstlich erzeugt, die der vom Biber verursachten entspricht.

Antifraß-Schutzanstrich an Hainbuche am Machnower See, Juni 2025
Überspülter Staudamm des Bibers am Buschgraben im November 2024
Gleicher Bildausschnitt vom stabilisierten Biberdamm am Buschgraben im Mai 2025
Baustelle für den Bäke-Durchlass an der Wannseestraße mit beschädigter Straßenböschung im Mai 2025, wo noch ein Rohrstück zur Verbreiterung der Straßenböschung eingesetzt werden wird.

An anderer Stelle in der Gemeinde, am Buschgraben kann man beobachten, wie der Biber arbeitet. Dort hatte das herbstliche Hochwasser 2024 den Staudamm überspült. Daraufhin hat der Biber ordentlich gearbeitet und bis Mai 2025 seinen Staudamm wieder in vollem Umfang repariert, so dass man staunen kann, wieviel Wasser der Buschgrabensee aufnehmen kann. Der Buschgrabenverein und seine Mitglieder schauen also mit Interesse, wie sich Biber und Mensch auch unter komplizierten Bedingungen verhalten.

Buschgraben unterhalb des Biber-Staudamms mit leicht abgesenktem Wasserspiegel im Mai 2025

Durch Anbringen eines Antifraß-Schutzanstriches wurden in den letzten Wochen wertvolle Bäume im Uferbereich vom Teltowkanal am Machnower See geschützt. Die Untere Naturschutzbehörde und die Bauverwaltungen stimmen sich in diesen Fragen ab und die Öffentlichkeit kann mit diesen Zeilen informiert werden, wie das Handeln der Behörden in etwa abgelaufen ist. Mein Dank geht an die Untere Naturschutz-behörde, die umsichtig die Interessen von Mensch und Tier beachtet und danach handelt.

Text und Fotos: Axel Mueller (Vorsitzender Buschgrabenverein)