
Ersatzneubau der Marggraffbrücke – Verkehrsfreigabe für den ersten neuen Brückenüberbau
Mit einer Gesamtbauzeit von 5 Jahren ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA) die Marggraffbrücke zur Überführung der Köpenicker Landstraße (B 96a) über den Britzer Verbindungskanal (BVK km 31,31a) im Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick. Generalauftragnehmende ist die BERGER BAU SE, NL Berlin.
Nachdem der erste neue Brückenüberbau fertig gestellt wurde, erfolgte am 11. September die Umverlegung des Straßenverkehrs von dem bis zuletzt noch genutzten östlichen auf den neu errichteten westlichen Brückenüberbau. Damit besteht jetzt Baufreiheit für den Rück- und Ersatzneubau des östlichen Brückenüberbaus und das rechtzeitig veranlasste Ersatzneubauvorhaben befindet sich weiter im abgestimmten Bauzeitenplan.
„Besondere Herausforderung bei diesem Bauvorhaben sind die insgesamt 35 an der Brückenanlage überführten Leitungen, die unter Aufrechterhaltung des Straßen- und Schiffsverkehrs zum Teil mehrfach umgebaut werden müssen. Dafür sind u. a. auch zahlreiche Bauzustände für die Straßenverkehrsführung zu planen, anzuordnen und umzusetzen. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich für das herausragende Engagement der Bauleitung der BERGER Bau SE aber auch bei der der Abteilung Verkehrsmanagement Berlin, dem Straßen- und Grünflächenamt des Bezirksamtes Treptow-Köpenick sowie der Berliner Polizei und natürlich auch den Leitungsbetreibenden für die konstruktive und ergebnisorientierte Zusammenarbeit bei der Bewältigung dieser Herausforderung“, sagte Sabine Hüller als verantwortliche Baubevollmächtigte des WNA Berlins.

Hintergrundinformationen
Die Marggraffbrücke wird pro Tag von ca. 30.000 bis 40.000 Kraftfahrzeugen überquert und überführt die Buslinien 165 und 365 sowie die Nachtbuslinien N60 und N65 über den Britzer Verbindungskanal. Für den Kraftfahrzeugverkehr bleiben über alle Bauphasen mindestens je zwei nutzbare Fahrspuren pro Richtungsfahrbahn erhalten. Der Schiffsverkehr auf dem Britzer Verbindungskanal ist von Einschränkungen aus dem Bauvorhaben nur tageweise betroffen.
Ein Ersatzneubau der in der Unterhaltungslast der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung stehenden Marggraffbrücke war notwendig geworden, weil an der Brücke irreparable Bauwerksschäden durch Ettringittreiben und Alkali-Kiesel-Säure-Reaktionen (umgangssprachlich „Betonkrebs“) festgestellt wurden. Die in den Jahren 1963 – 1965 errichteten Spannbetonbrücke unterlag darüber hinaus der Problematik der Spannungsrisskorrosion an den Stahlspanngliedern.

Die neue Brückenanlage ist auf je drei Richtungsfahrbahnen für den Kraftfahrzeugverkehr und beidseitig angeordnete, getrennte Geh- und Radwege mit einer Gesamtbreite von 6,10 m ausgelegt. In Fahrtrichtung stadtauswärts kommt auf der Brücke eine Linksabbiegespur in die Minna-Todenhagen-Straße dazu. Daraus ergeben sich Fahrbahnbreiten von insgesamt 9,75 m stadteinwärts und 13,00 m stadtauswärts. Die Konstruktion der neuen Brücke ermöglicht es zudem künftig an beiden Ufern des Britzer Verbindungskanals einen Fuß-/Radweg unter der Brücke zu unterführen.
Die Fertigstellung des Gesamtbauvorhabens erfolgt bis Ende 2026. Die Herstellungskosten für die neue Kreuzungsanlage in Höhe von rd. 23 Mio. € finanziert die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Neun mit notwendigen Folgemaßnahmen betroffene Leitungsbetreibende investieren noch einmal ca. 5 Mio. € in die notwendigen Anpassungen ihrer Netzinfrastruktur.
Foto: Wasserstraßen- Neubauamt Berlin