test

Südwestkirchhof Stahnsdorf: Friedlaender-Gedenkort ab Mai

Auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof wird im Mai ein Gedenkort für den jüdischstämmigen Komponisten Max Friedlaender eingeweiht. In dessen früherer Grabstätte hatte im Oktober 2021 ein Holocaustleugner seine letzte Ruhe gefunden.

Am 08. Oktober 2021 war der Neonazi und Holocaustleugner Henry Hafenmayer auf dem früheren Grab des jüdischstämmigen Wissenschaftlers Max Friedlaender auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof beigesetzt worden. Dies sorgte in den folgenden Wochen für einen Eklat. Bald soll auf dem Gelände eine Stele an den Forscher erinnern, die im Mai eingeweiht werde, berichtet die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Diese hatte nach Bekanntwerden des Falls angekündigt, für ein besonderes Gedenken Friedlaenders zu sorgen. Nun soll eine Stele dessen Leben und Werk würdigen, was mit den Nachfahren abgestimmt worden sei. Dies hatte Landesbischof Christian Stäblein bereits im November angekündigt.

Mit der Beisetzung des Holocaustleugners Hafenmayer auf der früheren Grabstätte Friedlaenders entsprach die Kirche dessen Wunsch nach einer letzten Ruhestätte. Die Friedhofsverwaltung hatte hierfür das 1980 aufgelöste Grab Friedlaenders ausgewählt, der infolge seines Übertritts zum protestantischen Glauben im Bestattungsregister als evangelisch geführt wurde.

Die Beisetzung hatte bundesweit für Empörung gesorgt, darunter auch beim Zentralrat der Juden in Deutschland. Der Antisemitismusbeauftragte von Berlin, Samuel Salzborn, erstattete Strafanzeige gegen unbekannt wegen des Verdachts der Störung der Totenruhe. Das Grab des jüdischstämmigen Friedländer, der von 1852 bis 1934 lebte, stand laut Kirche seit 1980 zur Wiederbelegung frei. Der denkmalgeschützte Grabstein befindet sich weiterhin auf dem früheren Grab. ph