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Zentrale Veranstaltung zum Mauerfall: Landtag, Regierung und LAkD erinnern in Rathenow an die Friedliche Revolution 1989

Bei der zentralen Veranstaltung zum Mauerfall am 9. November 1989 haben Landtag, Landesregierung und die Beauftragte des Landes für die Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Rathenow an die Friedliche Revolution in der DDR vor 36 Jahren erinnert.

Gemeinsam mit der Stadt Rathenow, wo im Herbst 1989 bis zu 15.000 Menschen für Freiheit und Demokratie auf die Straße gegangen waren, wurde das Jubiläum gefeiert. Am 9. November 1989 hatten stetig wachsende Proteste von Bürgerinnen und Bürgern der DDR zum Fall der Mauer und in der Folge zum Ende der innerdeutschen Teilung am 3. Oktober 1990 geführt. Zur Begrüßung bei der Veranstaltung sagte Jörg Zietemann, Bürgermeister der Stadt Rathenow: „Ich freue mich insbesondere, dass die Veranstaltung heute hier in Rathenow stattfindet, denn in Rathenow waren vor 36 Jahren mehrere tausend Menschen auf den Straßen unterwegs, es wurde damals von bis zu 15.000 Demonstrierenden berichtet, die friedlich für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie demonstrierten und einen politischen Wandel forderten.“

Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Präsidentin des Landtages Brandenburg, betonte in ihrer Rede: „Der 9. November 1989 brachte Freiheit und änderte das Leben in ganz Deutschland und darüber hinaus in Europa. Die Revolution der Ostdeutschen hatte gesiegt, und was das Besondere daran war: sie blieb friedlich, eine friedliche Revolution, weil alle dasselbe wollten. Daran denken wir heute voller Hochachtung für den Mut und die Entschlossenheit der einzelnen Menschen. Freude umfängt uns und großes Verständnis dafür, dass es im Osten ein Frühwarnsystem vor Bevormundung, vor Ideologie gibt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich bürgerschaftliches Engagement lohnt, für die friedliche Weiterentwicklung Rathenows, Brandenburgs und weit darüber hinaus.

Dr. Maria Nooke, Beauftragte des Landes Brandenburg für die Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, sagte: „Der Sturz der Mauer am 9. November 1989 gehört zu den glücklichsten Momenten in der deutschen Geschichte. Mir ist es wichtig, die Erinnerung an diese Umbruchzeit wachzuhalten und den Einsatz für Freiheit zu würdigen. Deshalb begehen wir alljährlich den Tag des Mauerfalls, um die Geschichte der Friedlichen Revolution von 1989 ins Heute zu vermitteln und Verklärungen der DDR entgegenzutreten.“

Für Brandenburgs Landesregierung sprach Robert Crumbach, stellvertretender Ministerpräsident und Minister der Finanzen und für Europa: „Der Mauerfall ist für uns nicht nur ein Symbol für den Erfolg der Friedlichen Revolution hierzulande, sondern auch ein Aufruf, uns für ein vereintes Europa einzusetzen, das auf Frieden, Freiheit und gegenseitigem Respekt basiert. Brandenburg hat auch heute noch die Verantwortung, diesen Weg weiterzugehen. Denn das, was wir am 9. November 1989 erreicht haben, ist nicht selbstverständlich. Der Frieden, den wir heute genießen dürfen, ist ein Ergebnis des Mutes vieler Menschen, die nie den Glauben an die Freiheit und die Einheit der Völker verloren haben.“

Das Festprogramm wurde durch fotografische Erinnerungen aus dem Herbst 1989 in Rathenow und den Poetry Slammer Aron Boks künstlerisch untersetzt. Die Musik- und Kunstschule Havelland umrahmte die Veranstaltung, an der auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger teilnahmen.

Bilder: Pixabay.com