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Schwarz sind alle meine Kleider: Heute ist Tag des Schornsteinfegers

Im Vergleich zu anderen Handwerksberufen haben Schornsteinfeger mehrere Exklusiv-Vorteile: Ihr Arbeitsplatz auf dem Dach und die schwarze Berufskleidung mit den goldenen Knöpfen sind immer noch etwas Besonderes. Außerdem gelten Schornsteinfeger als Glücksbringer und sind deshalb ziemlich begehrt: Fotos machen, einmal an die Schulter fassen, auch das gehört dazu. Den Tag des Schornsteinfegers will der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks nutzen, um möglichen Auszubildenden den Beruf schmackhaft zu machen.

Tatsächlich bietet der Beruf auch heute noch gute Aufstiegschancen. Nach einer dreijährigen dualen Ausbildung arbeiten sie als Gesellen in einem der 7.500 Innungsbetriebe. Möglich ist auch ein Berufsabschluss mit gleichzeitiger Fachhochschulreife. Wer möchte, kann direkt nach der Ausbildung die Meisterschule besuchen und sich nach erfolgreicher Prüfung selbständig machen.

Ziel vieler Schornsteinfegermeister bleibt jedoch der eigene Bezirk. Alle sieben Jahre werden die Bezirke in Deutschland neu ausgeschrieben. Bewerben kann sich jeder qualifizierte Schornsteinfegermeister mit Berufserfahrung. Mit dieser Regelung haben schon junge Handwerksmeister die Chance, auf einen Bezirk bestellt zu werden und im staatlichen Auftrag zu arbeiten. Interessant für (Fach-)Abiturienten sind die dualen Bachelor-Studiengänge in den Fachrichtungen Versorgungs- und Entsorgungstechnik oder Energie- und Gebäudetechnik. Sie verbinden Berufs- und Ingenieursausbildung im Zeitraum von vier Jahren.

Für alle Schulabschlüsse geeignet Grundsätzlich steht die Ausbildung zum Schornsteinfeger allen Schulabgängern offen. Interessierte Schüler*innen sollten sich für Technik interessieren, Mathe, Physik und Chemie mögen sowie Spaß am Umgang mit Menschen haben. Wer dazu noch gerne draußen ist, keine Angst vor Höhe hat und handwerklich arbeiten möchte, ist in diesem Beruf genau richtig. Übrigens: Der beste Nachwuchs-Schornsteinfeger im Jahr 2017 war eine Schornsteinfegerin. Auch im Jahr 2019 nehmen wieder Gesellinnen am Bundeswettbewerb der besten Schornsteinfeger teil.

Vielen Gesellen und Auszubildenden gefällt an ihrem Beruf vor allem die Abwechslung. Je nach Jahreszeit besteht die Arbeit aus Überprüfen, Messen und Reinigen von Heizungsanlagen, Schornsteinen oder Öfen. Als Arbeitsmittel nutzen Schornsteinfeger das klassische Kehrgerät, Haspel und Leiter, aber auch elektronische Messgeräte oder Inspektionskameras. Da ihre Kunden mit unterschiedlichen Technologien heizen, ist ein möglichst breites Fachwissen gefragt. Einige Schornsteinfegerbetriebe haben sich weiterqualifiziert und bieten zusätzlich Energieberatungen, Energieausweise oder Services für Lüftungsanlagen an.

Im Schornsteinfegerhandwerk herrscht Vollbeschäftigung. In den nächsten Jahren werden rund 1.900 Schornsteinfegergesellen, die sich zurzeit in der Ausbildung befinden, als Fachhandwerker zur Verfügung stehen. Aufgrund der sehr guten Auftragslage wollen die Innungsbetriebe künftig weiter einstellen. Im Schnitt verfügt jeder der 7.500 Innungsbetriebe über mindestens einen Mitarbeiter, in der Regel einen Gesellen, sowie über eine Bürokraft. Der Frauenanteil im Beruf liegt bundesweit bei ca. 10 Prozent.

Infos zum Berufsbild: Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks informiert auf www.schornsteinfeger.de über den Ausbildungsberuf, Gehälter und Aufstiegschancen.

Quelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks/ Bild von Kakaket auf Pixabay