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Stahnsdorf – Schüler berichten vom sozialen Europa von morgen

Wie wird Beschäftigung in Europa künftig organisiert sein – wird es eine EU-weite Arbeitslosenversicherung und einen einheitlichen Mindestlohn geben? Werden sozial benachteiligte Menschen in ganz Europa mit einer angemessenen Unterstützung aus Brüssel rechnen dürfen? Und inwieweit können Mobilitätsangebote den Austausch und Zusammenhalt zwischen den Unionsbürgerinnen und -bürgern noch weiter stärken? Diese und andere Fragen diskutieren Schülerinnen und Schüler des Vicco-von-Bülow-Gymnasiums in Stahnsdorf in drei zweitägigen Zukunftsworkshops vom 8. bis 9. Dezember sowie 15. bis 18. Dezember.

Die Veranstaltungsreihe „Europa 2050“ gibt Schülerinnen und Schüler in Brandenburg eine Stimme und fördert langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln im Rahmen einer bürgernahen Europäischen Union. Das Projekt des Vereins Zeitgeist e.V. wird aus Mitteln des Ministeriums der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg gefördert. 

Die Veranstaltungsreihe besteht aus 6 Workshops. Darin entwickeln die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Vorstellungen zur Frage, wie solidarisch die Europäische Union sein soll. Dazu reisen sie gedanklich in das Jahr 2050 und halten ihre Ideen in Form von Zeichnungen, Texten und szenischen Darbietungen fest, die anschließend auf Instagram gepostet werden. Am Ende diskutieren die Jugendlichen, welche politischen und individuellen Entscheidungen schon heute angesichts der Erkenntnisse ihrer virtuellen Zukunftsreisen getroffen werden sollten: in Europa, in Deutschland, in Brandenburg und für sie persönlich. 

Prof. Dr. Ireneusz P. Karolewski von der Universität Leipzig sowie Prof. Dr. Heinz Kleger von der Universität Potsdam begleiten das Projekt wissenschaftlich. Prof. Karolewski – Inhaber des Lehrstuhls „Politische Theorie und Demokratieforschung“ – betont: „Heutzutage geht es vor allem auch darum, die Generation von morgen für Europa wieder zu begeistern. Gerade deswegen ist europapolitische Bildung an Schulen so wichtig.“ Prof. Kleger begrüßt das Projekt als Mit-Initiator des „Potsdamer Toleranzedikts“ mit Blick auf die gesellschaftlichen Werte: „Eine tolerante Bürgergesellschaft kann nur im europäischen Kontext gedacht werden, in dem es nicht nur um Handel oder Außen- und Sicherheitspolitik gehen darf. Die gesellschaftlichen Strukturen bilden das Fundament für ein friedliches und solidarisches Europa. Deswegen ist die Idee eines sozialen Europas keine Utopie, sondern eine Notwendigkeit.“

Zeitgeist e.V. ist ein Verein, der mit einer überzeitlichen Perspektive – im Dreiklang von Geschichte, Gegenwart und Zukunft – Diskurse zu aktuellen und drängenden Gesellschaftsfragen initiiert und fördert.

Foto: Redaktion