Neue Ausstellung in Kleinmachnow
Am 10. Januar um 19:00 Uhr wird im Kleinmachnower Rathaus die Ausstellung „Retrospektive Herbert Sander (1938 – 2018) – Maler, Grafiker, Gestalter“ eröffnet. Die Ausstellung findet im Rahmen des 100jährigen Geburtstages der Landgemeinde Kleinmachnow statt.
Herbert Sander wurde am 28. Oktober 1938 in Nordhausen geboren. Nach einer Malerlehre und dem Studium der Angewandten Malerei arbeitete er als Szenenbildassistent im DEFA-Studio in Babelsberg. Seit 1965 war er freischaffender Künstler. 1969 begann seine langjährige Zusammenarbeit mit den Staatlichen Schlössern und Gärten in Potsdam-Sanssouci. Herbert Sander gestaltete Plakate und Publikationen und war seit 1986 wichtigster Ausstellungsgestalter der Stiftung. Neben der großen Ausstellung zum 200. Todestag Friedrich Il. 1986 gestaltete er u. a. 1997 die Ausstellung „Friedrich Wilhelm Il. und die Künste“ in Potsdam.
Er wollte Parkanlagen, Gärten und Blumen in ihrer Vielfalt zeigen, sein Malstil reduzierte sich auf das Wesentliche und war dadurch besonders expressiv. In den Aquarellen trug er die Farbe in vielen Varianten zügig auf und erreichte dadurch eine intensive Farbigkeit. Er malte stimmungsvolle Bilder mit Motiven aus der Umgebung Berlins und auf Reisen. Ein weiteres wichtiges Anliegen war ihm die Dokumentation jüdischer Friedhöfe in Brandenburg, er entdeckte und malte verfallene Friedhöfe und stellte das Gesehene auf eindrucksvollen Bildern dar. Diesem Projekt wurden mehrere Sonderausstellungen gewidmet. Im Winter 2014 zeigte die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung im Museumshaus „Im Güldenen Arm“ eine Retrospektive.
Historische Bedeutung erreichte sein Lesezeichenentwurf „Schwerter zu Pflugscharen“, den er 1980 im Auftrag des Landesjugendpfarrers für die Verwendung in evangelischen Jugendgruppen schuf. Kurze Zeit später erschien das Emblem auf Kleidungsstücken und Taschen und wurde ein sehr verbreitetes Symbol der unabhängigen Friedensbewegung in der DDR. 2014 erhielt Herbert Sander dafür den Verdienstorden des Landes Brandenburg.
Für die evangelische Auferstehungskirche in Kleinmachnow hatte er in den 1980er Jahren ein beeindruckendes farbenfrohes Glas-Kirchenfenster geschaffen.
Er hat über viele Jahre Erwachsene und Kinder in Ölmalerei und Grafik unterrichtet, sie mit seiner ruhigen und humorvollen Art künstlerisch motiviert und auf den Weg gebracht.
Herbert Sander war nach der Wende Mitbegründer des Neuen Forums in Kleinmachnow. Bei der ersten freien Kommunalwahl kandidierte er dort für das Bündnis ’90, zog sich dann aber aus der aktiven Kommunalpolitik zurück. In den letzten Jahren lebte er mit seiner Frau, der Malerin Karin Sander, bis zu seinem Tod am 4. Januar 2018 in Stahnsdorf. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof in Kleinmachnow.
Die Ausstellung „Retrospektive Herbert Sander (1938 – 2018) – Maler, Grafiker, Gestalter“ ist noch bis zum 28. Februar 2020 im Foyer zu den Öffnungszeiten des Kleinmachnower Rathauses zu besichtigen. Das ist jeweils Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr, dienstags von 8:00 bis 20:00 Uhr, jeden ersten Samstag im Monat von 10:00 bis 13:00 Uhr und während der Veranstaltungen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Quelle: Gemeinde Kleinmachnow