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Der Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz

Von Volkert Neef

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte im Juli 2020 das Pilotprojekt des Freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz ins Leben gerufen. Nun durchlaufen die ersten Soldatinnen und Soldaten ihre Ausbildung.

Die Wehrpflicht ist in der Bundesrepublik seit 2011 ausgesetzt; seitdem dienen in der Bundeswehr nur Freiwillige. Das Pilotprojekt eines „Freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz“ soll das Nachwuchsproblem lösen. Nun durchlaufen die ersten Soldatinnen und Soldaten eine Ausbildung von sieben Monaten. Nach dieser militärischen Ausbildung erfolgt eine Reservedienstleistung mit einer Dauer von fünf Monaten innerhalb von sechs Jahren.

Mit diesem „Jahr für Deutschland“ soll der gesellschaftspolitische Charakter des neuen Angebots unterstrichen werden, in der Bundeswehr zu dienen. Im Bundesgebiet traten am 06. April rund 320 Soldatinnen und Soldaten an 13 Standorten ihren Dienst im neuen Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz an. In der Bundeshauptstadt Berlin durchlaufen gerade 23 Soldatinnen und Soldaten aus dieser 320 Mann starken Truppe ihre Ausbildung, die im Wachbataillon beim Bundesverteidigungsministerium stattfindet.

 Am 27. April lud die Bundeswehr Medienvertreter in die Julius-Leber-Kaserne im Ortsteil Wedding ein, sich die Ausbildung einmal persönlich anzuschauen und mit den Freiwilligen und ihren Ausbildern ins Gespräch zu kommen. Brigadegeneral Andreas Henne ist der Beauftragte für Reservistenangelegenheiten und Stellvertretender Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr. Er betonte: „Die aktive Ausbildung, gespickt mit der Vermittlung militärischer Fertigkeiten und Aspekten des Heimatschutzes, ist die beste Vorbereitung, als Reservedienstleistender in der Heimat zur Verfügung zu stehen- sei es in der Landesverteidigung oder im Katastrophenschutz der Bundeswehr“.

Die Soldatinnen und Soldaten teilten in Gesprächen mit Pressevertretern mit, im Freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz habe man die Möglichkeit, die Bundeswehr näher kennenzulernen. Besonders attraktiv sei dieser Dienst, da man, im Gegensatz zum Status als Soldat auf Zeit, die Zusicherung erhalten habe, dass der Einsatz heimatnah erfolge. Man sei dadurch von seiner Familie und den Freunden nicht weiträumig getrennt. Wer aufgrund der guten Erfahrungen beim Freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz Soldat auf Zeit werden möchte, könne dies problemlos in Angriff nehmen. „Wir sind für solche persönlichen Lebensplanungen immer offen und wir werden garantiert immer dem Soldaten und der Soldatin da entsprechende Wege zeigen“, erklärte Brigadegeneral Andreas Henne.

Wer später auch einmal ins Auge fassen möchte, den Status eines Berufssoldaten zu erlangen, kann beim Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz das Fundament dafür schaffen. Geeigneten Soldaten und Soldatinnen stehen in der Bundeswehr die Tore weit offen. Das Anfangsgehalt beim Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz beträgt ca. 1.500 Euro brutto pro Monat, hinzu kommt der Anspruch auf Urlaub bei Fortführung seiner Bezüge während der Urlaubszeit. Die Karrierecenter der Bundeswehr erteilen interessierten Bewerbern detaillierte Informationen.

Bild: Volkert Neef