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PETA fordert Zirkus Rogall auf, Tiere abzugeben

„Schwierige Zeiten für Tier-Zirkusse“, schrieb die Tierschutzorganisation PETA gestern in einer Presseerklärung. Und recht hat sie, wie zurzeit auch in Teltow gut zu erkennen ist. Hier sitzt seit fast drei Wochen der Zirkus Rogall fest, weil er nicht nach Frankfurt/Oder weiterreisen darf. Auf einem Gelände am Teltowkanal zwischen Betonwerk und Marina haben sich die Familienmitglieder und verbliebenen Artisten zusammen mit den Tieren niedergelassen und warten darauf, ihre Arbeit wieder aufnehmen zu dürfen. Rund 45 Tiere hat der kleine Familienzirkus zu versorgen und ist dabei auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Wir brauchen vor allem Heu, Stroh und Hafer“, sagt Celine, die 17-jährige Tochter des Zirkusdirektors. „Auch Gemüse aller Art wird benötigt“, ergänzt sie schnell.

Die Familie teilt sich das Gelände mit elf Pferden, zwei Hochlandrindern, Eseln, Schafen, einem Alpaka und etlichen Kaninchen, die Celines Bruder Fielano eines nach dem anderen hervorholt und liebevoll vorführt. Fielano ist eigentlich der Clown im Zirkus. Doch nun fehlt ihm wie allen anderen die Show.

Auch PETA weiß um die schwierige Situation des Zirkus Rogall: „Die fehlenden Einnahmen nach der Winterpause bringt insbesondere Zirkusse mit kostspieliger Tierhaltung in eine prekäre Lage“, heißt es in der Erklärung. PETA appelliert daher an das Zirkusunternehmen, „die Tiere dauerhaft an Lebenshöfe, zoologische Einrichtungen oder geeignete Auffangstationen abzugeben.“

„Viele Zirkusse sind nicht in der Lage, die Tiere in Krisenzeiten ausreichend zu versorgen. Deswegen appellieren wir an betroffene Betriebe, sie nun freiwillig abzugeben und dem Vorbild tierfreier Zirkusunternehmen zu folgen“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.

Text / Fotos: ros