
Kurt Weill kehrt nach Kleinmachnow zurück – musikalisch
Mit einem einzigartigen Konzert erinnert Kleinmachnow an einen seiner bedeutendsten ehemaligen Bürger: Am 28. September, um 18.00 Uhr wird in der Evangelischen Auferstehungskirche (Neue Kirche, Zehlendorfer Damm 211) das Oratorium „Die Verheißung“ von Kurt Weill in einer neuen Fassung uraufgeführt.
Von den Tantiemen der berühmten „Dreigroschenoper“ kauften sich Kurt Weill und seine Frau Lotte Lenya 1931 ein Haus in Kleinmachnow in der heutigen Käthe-Kollwitz-Straße 7. Anfang der 1930er-Jahre lebten sie dort, bis Weill 1933 vor den Nationalsozialisten ins Exil nach Paris fliehen musste. In den USA entstand kurz darauf, gemeinsam mit dem Schriftsteller Franz Werfel, das monumentale Werk Der Weg der Verheißung. In Kleinmachnow erklingt nun erstmals eine eigens erarbeitete Fassung.

Zwischen biblischer Erinnerung und Botschaft der Hoffnung
Das Oratorium erzählt zentrale Geschichten der hebräischen Bibel. Eine jüdische Gemeinde sucht Schutz vor einem Pogrom in ihrer Synagoge. Der Rabbi stärkt den Mut der Menschen, indem er sie an die großen Erzählungen des Ersten Testaments erinnert: Abraham verlässt seine Heimat, Isaak wird beinahe geopfert, Joseph gelangt nach Ägypten, Mose führt das Volk in die Freiheit. Später treten Persönlichkeiten wie Ruth, David, Salomo, Jesaja und Jeremia auf – bis hin zur Zerstörung Jerusalems und dem babylonischen Exil. So verbindet das Werk biblische Erinnerung mit einer bleibenden Botschaft der Hoffnung.

Die neue Fassung – eigens für Kleinmachnows Kirchenmusik geschrieben
Der Potsdamer Komponist Bernhard Opitz hat für diese Aufführung eine Version der oratorischen Fassung erstellt, bei der alle 21 Bläserstimmen von der Orgel übernommen werden. Dazu spielt das originale Streichorchester plus Harfe, Schlagwerk und Klavier. Hinzu kommen ein großer Doppelchor, Soli und Sprecher.
Mitwirkende sind der Große Chor der Kantorei der Evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde. Zu den Solistinnen und Solisten zählen Caroline Seibt, Anna Smith, Jörg Gottschick, Clemens Löschmann, Andreas Post und Kai Rotherberg. Die Sprecherrollen übernehmen Antonia Braun, Bernhard Hanuschick und Lukas Markert. Die Gesamtleitung hat Kirchenmusikdirektor Karsten Seibt, der betont: „Es ist ein besonderes Geschenk, dieses Werk aus der Zeit der Vertreibung in Kleinmachnow, Weills einstigem Wohnort, zur Aufführung bringen zu dürfen.“
Fotos: Wikipedia / Evangelische Auferstehungs-Kirchengemeinde Kleinmachnow