Bruder Luther: Ausstellung mit Werken von Rainer Ehrt eröffnet
Kulturministerin Martina Münch hat am 27. September im Potsdamer Kulturministerium die gemeinsame Schau des Kleinmachnower Malers, Grafikers und Cartoonisten Rainer Ehrt mit Zeichnungen, Satiren und einem Bildkalender zum Reformationsjahr 2017 unter dem Titel „Bruder Luther“ sowie des Vereins Klosterland mit seiner deutsch-polnischen Wanderausstellung zu Klöstern in Brandenburg und Polen eröffnet. „Mit der aktuellen Doppel-Ausstellung zur Geschichte der Klöster und zu Luther verweisen wir bereits auf das auch für Brandenburg wichtige 500. Reformationsjubiläum im kommenden Jahr. Der pointierte und manchmal auch provozierende Grafiker, Maler, Illustrator und Cartoonist Rainer Ehrt setzt Martin Luther in seinen Bildern als widersprüchliche und ambivalente Person in Szene – als Sprachschöpfer, Polemiker und Streiter für soziale Gerechtigkeit ebenso wie als Gegner der Juden und Obrigkeitshörigen. Damit gelingen ihm ungewöhnliche Blicke auf die Ikone der Reformation und aktuelle Bezüge zu Herausforderungen der Gegenwart“, so Ministerin Münch. „Auch die Wander-Ausstellung des Vereins Klosterland verknüpft Kirchengeschichte und Gegenwart. Die Arbeit des deutsch-polnischen Netzwerks trägt nicht nur zur Wiederbelebung unserer kultur- und religionsgeschichtlichen Denkmale bei – sie fördert auch den interkulturellen Dialog beider Nachbarregionen. Das Land Brandenburg wird sich im kommenden Jahr mit zahlreichen kulturellen und religionsgeschichtlichen Veranstaltungen am 500-jährigen Reformationsjubiläum beteiligen – die aktuelle Ausstellung im Kulturministerium soll darauf schon mal Appetit machen.“
Rainer Ehrt präsentiert anlässlich des Reformationsjubiläums im kommenden Jahr Zeichnungen, Satiren und einen Bildkalender unter dem Titel „Bruder Luther“. Ehrt, 1960 in Elbingerode/Harz geboren, arbeitete nach seinem Abitur zunächst als Druckereiarbeiter in Halle und Leipzig. Von 1983 bis 1988 studierte er Grafik und Illustration an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein. Der Maler, Grafiker, Illustrator, Cartoonist und Holzbildhauer arbeitete in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem für das Hans Otto Theater Potsdam und diverse Verlage, zeichnete für Zeitungen und Magazine wie den Eulenspiegel, Cicero und Die Zeit, veröffentlichte Künstlerbücher in seinem 1993 gegründeten Verlag „Edition Ehrt“ und realisierte zahllose Ausstellungen. Seine Werke finden sich in vielen Museen und Bibliotheken, unter anderem in Cottbus, Dessau, Hannover, Bonn und Berlin. Er erhielt in den vergangenen 25 Jahren zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den Helen-Abbott-Förderpreis für Bildende Kunst im Jahr 1997, den Brandenburgischen Kunstpreis 2007, den Grand Prix World Press Cartoon Lissabon 2008 und den Publikumspreis beim Deutschen Karikaturenpreis 2010. Rainer Ehrt lebt und arbeitet in Kleinmachnow (Landkreis Potsdam-Mittelmark).
Bei der Wanderausstellung des deutsch-polnischen Netzwerks Klosterland werden auf elf Stelltafeln das Netzwerk und seine Klöster mit historischen Eckdaten sowie touristischen Höhepunkten wie Ausstellungen, Konzerte, Märkte und spirituelle Angebote vorgestellt. Der gemeinnützige Verein Klosterland fördert die überregionale und grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen ehemaligen und aktiven Klosterstandorten und unterstützt bei der Erhaltung und Wiederbelebung des klösterlichen Kulturguts.
Die Ausstellung ist bis zum 04. November, montags bis freitags, von 07.00 bis 18.00 Uhr, im zweiten Stock des Kulturministeriums zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur zeigt regelmäßig Ausstellungen. Zuletzt waren die Ausstellungen „Komm doch mit“ mit Malerei und Stahlplastiken der Borkwalder Künstlerin Heike Cybulski, „Ich und Kaminski – Die Bilder zum Film“ von Manfred Gruber, „Geschöpftes“ mit Malerei und Zeichnungen von Mathias Wunderlich, „Fenster ins Universum“ mit faszinierenden astronomischen Aufnahmen aus dem Weltall sowie „Vom Gestern und Morgen“ des Potsdamer Fotografen und Rom-Preisträgers Göran Gnaudschun zu sehen.
Weitere Informationen:
Text: MWFK; Foto: Auszug aus dem Kalender Bruder Luther/ Lutherisches Verlagshaus