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Gründung der „Geschichtswerkstatt Teltow“

Die Messingtafeln auf dem Gehweg sind klein und unscheinbar, doch sie halten die Erinnerung wach. Sie nennen Namen, verweisen auf Menschen, die durch die benachbarten Haustüren ein und aus gingen. Es sind die zehn mal zehn Zentimeter großen „Stolpersteine“, die auch in Teltow Passanten daran erinnern, wo einst Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

Die bisherige Arbeitsgruppe „Stolpersteine“ hat zu Monatsbeginn in den Räumen der Teltower Siedlungskirche ihre nächsten Arbeitsschritte geplant. Nach dem Austausch über neue Erkenntnisse zu weiteren möglichen Stolpersteinen berichtete die Historikerin Dr. Gabriele Bergner über ihre Forschungen zu Teltow in der NS-Zeit, die sie seit einigen Jahren zusammen mit dem Berliner Historiker Jens Leder betreibt. Ziel ist es, diese Lücke in der Teltower Geschichtsschreibung zu schließen und die Mitglieder der „AG Stolpersteine“ dabei einzubeziehen. Die Lehrerin Sabine Lillich unterstrich die Notwendigkeit, die Zeit des Nationalsozialismus in Teltow aufzuarbeiten und auch auf der Website der Stadt zu dokumentieren.

Dieses Vorhaben erweitert die Zielsetzung der AG – daher beschlossen die Mitglieder, ihre Gruppe in „Geschichtswerkstatt Teltow“ umzubenennen. Auch andere Themen können dadurch künftig behandelt werden. Geschichtsinteressierte sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Das nächste Treffen der Geschichtswerkstatt findet am Donnerstag, 08.10.2020, um 18:30 Uhr in den Räumen der Siedlungskirche statt. PM/ph

Symbolbild: Pixabay.com