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Berlin ist die Stadt der Vielfalt

Die Wirtschaftsverbände und Kammern in Berlin verurteilen die rassistischen Planspiele rechtsextremer Gruppierungen zur systematischen Ausweisung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Kaum eine andere Stadt in der Bundesrepublik ist so stark von Weltoffenheit und Vielfalt geprägt wie Berlin. Umso schwerer wiegen die menschenfeindlichen Überlegungen für die Stadt und den Wirtschaftsstandort. Wir alle sind aufgefordert, rassistischer Hetze entgegenzutreten. 

Internationalität ist Teil der DNA der Berliner Unternehmen und ihrer Belegschaften. Hier leben und arbeiten Menschen aus 170 Nationen, fast 40 Prozent der Berlinerinnen und Berliner haben einen Migrationshintergrund. Diese Menschen tragen dazu bei, dass jeden Tag in Berlin Waren produziert werden, Dienstleistungen verfügbar sind und Innovationen entstehen können.

Darauf ist die Berliner Wirtschaft sehr stolz.

Damit es Berlin gut geht, ist die Stadt zwingend auf ausländische Fach– und Arbeitskräfte angewiesen. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre ist die Beschäftigung von ausländischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern in Berlin um rund 60 Prozent gestiegen. Das Beschäftigungswachstum bei Menschen mit deutschem Pass lag bei nur sechs Prozent, Deutsche mit Migrationshintergrund eingerechnet. In Berlin gibt es und 90.000 unbesetzte Stellen – eine Situation, die sich mit dem demografischen Wandel weiter zuspitzen wird.

Wertschöpfung ohne die Leistung ausländischer Fach– und Arbeitskräfte, Studierender und Unternehmen ist unmöglich.

Faire Wahlen, eine freie Meinungsäußerung und die Kontrolle der Exekutive durch Legislative und Judikative sichern langfristig den Wohlstand. Viele empirische Studien belegen die positive Wechselwirkung von Demokratie, Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Rechtsextremismus ist deshalb eine Gefahr für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Stadt, Innovationsfähigkeit und die damit verbundenen Arbeitsplätze. 

Berlin ist attraktiv. Menschen kommen gern nach Berlin und verbinden damit die Hoffnung auf eine berufliche Karriere, ein besseres Leben oder einen sicheren Zufluchtsort. Im Schnitt kommt jede sechste internationale Fachkraft, die nach Deutschland einwandert, nach Berlin. Rund ein Viertel der 200.000 Studierenden der Berliner Universitäten und Hochschulen stammt aus dem Ausland. Im vergangenen Jahr hatten 22 Prozent der Auszubildenden in Berlin eine ausländische Staatsbürgerschaft, ein Anstieg von 70 Prozent innerhalb von fünf Jahren.

Diese Attraktivität ist keine Selbstverständlichkeit. Schlagzeilen in internationalen Zeitungen, im Internet oder auf Social Media über die jetzt bekanntgewordenen rechtsextremen Gedankenspiele werfen ihre Schatten auf Berlin, auf Deutschland insgesamt.

Foto: Pixabay. com