Bibermond oder Jägermond: Der größte Supermond des Jahres
In der Nacht zu Mittwoch hatte sich der Mond auf seiner elliptischen Bahn der Erde außergewöhnlich stark angenähert: Nur knapp 357.000 Kilometer trennten die beiden Himmelskörper voneinander. Damit war der Mond der Erde um rund 30.000 Kilometer nähergekommen als im Durchschnitt und galt daher als „Supermond“, zudem noch als größter und hellster dieser Art im Jahre 2025. Rund 14 Prozent erschien er größer als in Erdferne. Für unseren Fotografen Grund genug, Kamera, Stativ und Teleobjektiv in Position zu bringen.
Wir kennen die so genannte „Mondtäuschung“: In Horizontnähe erscheint uns der Mond immer besonders groß, weiter oben am Himmel scheinbar kleiner. Das liegt daran, dass wir Gebäude oder Bäume in der Nähe betrachten und unser Gehirn den Mond dann fälschlicherweise „größer rechnet“. Wenn ein Supermond auftritt, macht sich das besonders stark bemerkbar, so auch beim jetzigen Ereignis. Eigentlich ist der Mond am Himmel gar nicht so groß, wie man meint. Eine am ausgestreckten Arm gehaltene 1-Euro-Münze würde ihn normalerweise abdecken, beim Supermond müsste man eine 2-Euro-Münze nehmen.

Foto; Mario Kacner (Stahnsdorf)
Der November-Vollmond wird in Nordamerika seit Jahrtausenden „Bibermond“ genannt, weil zu dieser Zeit die Biber ihre Dämme winterfest machen. Nun liegt das Datum für den diesjährigen Supermond aber so, dass eher die Bezeichnung „Jägermond“ zutrifft: Die Jagd für die Wintervorräte begann immer Anfang November. Bei unseren Vorfahren in Deutschland hieß der November-Vollmond hingegen „Nebelmond“. In diesem Jahr trübte jedoch kein Nebel die Blick auf den Mond, und wenn man Glück hatte, konnte man sogar Zugvögel vor der Mondscheibe erkennen.
Foto: Mario Kacner
Wenn man den Mond fotografieren möchte, muss man dafür sorgen, dass nicht zu viel Licht ins Objektiv kommt, als Beispiel: Blende 22, ISO 100, Belichtung 1/80 Sekunde. Wenn man den Mond durchs Fernrohr betrachten möchte, sollte man einen Mondfilter verwenden. Gut vorbereitet, kann man bei klarem Himmel schöne Fotos machen, auf denen auch viele Mondkrater zu erkennen sind. Dass man die frühere Mondlandefähre von der Erde aus fotografieren kann, ist allerdings unmöglich. Die Fähre ist von der Erde aus selbst mit den leistungsstärksten Teleskopen nicht direkt als Objekt auflösbar, da ihre Größe im Vergleich zur enormen Entfernung zu gering ist. Die Auflösung eines Teleskops in Monddistanz reicht typischerweise nur für Strukturen von etwa 1,8 km Größe oder mehr, während die Landefähre nur wenige Meter misst. Darum müssen wir leider warten, bis Passagierflüge zum Mond stattfinden: Nur aus direkter Nähe wäre ein Foto möglich. Also genießen wir den Supermond lieber von der Erde aus in voller Schönheit!
