
Wo Sprache Heimat schafft – Ministerin Schneider zeichnet ehrenamtliches Team des Sprachlerncafés in Stahnsdorf aus
Anlässlich der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements wird auch in Brandenburg Ehrenamtlichen ein besonderes Dankeschön zuteil. Die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider zeichnete am 22. September Engagierte rund um die Initiatorin Martina Endries Klocksin im Format „Ehrenamt des Monats“ aus, die Geflüchteten seit 2015 die deutsche Sprache näherbringen, beim Ankommen helfen, Begegnungen schaffen und damit zu gelingender Integration beitragen.
Vor zehn Jahren gründete Martina Endries-Klocksin gemeinsam mit weiteren Engagierten das Sprachlerncafé „Deutsch-Üben“ im Jugend- und Familienzentrum ClaB Stahnsdorf und hilft seitdem nicht nur dabei, Sprachbarrieren abzubauen, sondern unterstützt auch bei Behördengängen und leistet praktische Hilfe im Alltag. Mit ihr werden Susanne Schubert, Klaus Hofmann und Peter Dames ausgezeichnet. „Es war eine Zeit, in der sehr viele Menschen in Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow ankamen und aufgenommen werden mussten. Das Jugend- und Familienzentrum „ClaB“ war für viele von ihnen der erste Anlaufpunkt. Besonders war damals, dass das ‚ClaB‘ über WLAN verfügte. Was heute selbstverständlich klingt, war 2015 etwas ganz Besonderes und bot den vielen Geflüchteten, die bei uns ankamen, die Gelegenheit, den Kontakt zu ihren Familien aufrechtzuerhalten“, sagte Marcus Grabia, Leiter des Jugend- und Familienzentrums „ClaB“.
Was als spontane Initiative in Stahnsdorf begann, ist mittlerweile fester Bestandteil des „ClaB“ und wird durch das Engagement vieler Ehrenamtlicher getragen. Das Angebot geht mittlerweile weit über das Erlernen der deutschen Sprache hinaus: Im „ClaB“ wird gemeinsam gekocht, Filme gesehen und es gibt sogar Fahrradkurse für Frauen. „Am besten löst man sprachliche Hürden durch Humor“, sagt Marcus Grabia und weist darauf hin, dass dieses Angebot trotz des ehrenamtlichen Engagements ohne stabile Strukturen und Hauptamt nicht möglich wäre. Daher sei die Unterstützung durch die Gemeinde Stahnsdorf auch weiterhin sehr wichtig.

Kathrin Schneider, Ministerin und Chefin der Staatskanzlei, erinnerte daran, dass sich in Brandenburg mehr als ein Drittel der Bevölkerung, also über 800.000 Menschen, ehrenamtlich engagiert. Dieses Engagement trägt maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Stärkung von Sozialstrukturen bei. Die Landesregierung unterstützt und fördert dieses Engagement durch Anerkennung, Wettbewerbe und die Schaffung guter Rahmenbedingungen.


Seit 2007 ehrt die Staatskanzlei verdienstvolle Bürgerinnen und Bürger für herausragendes Engagement mit der Auszeichnung „Ehrenamt des Monats“. Die Engagierten erhalten eine Dankesurkunde des Ministerpräsidenten, die Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg und einen Thalia-Gutschein im Wert von insgesamt 100 Euro. In der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements soll der Einsatz von Millionen Freiwilligen in Deutschland sichtbar gemacht und gewürdigt werden. In diesem Jahr steht das Thema Einsamkeit im Mittelpunkt.
Fotos: Redaktion