
Stahnsdorf unterm Donnermond
Auch in dieser Woche stand unsere Region wieder einmal im Zeichen eines besonderen astronomischen Ereignisses. Dem Vollmond, der am 10. Juli zu sehen war, wird – ähnlich wie dem kürzlich sichtbaren „Erdbeermond“ – weltweit eine besondere Bedeutung zugemessen. Er verkörpert jene Phase des Sommers, in der es besonders häufig zu donnernden Gewittern, Stürmen und Starkregenereignissen kommt – daher die Bezeichnung „Donnermond“. Der germanische Donnergott Thor könnte ebenfalls zu dieser Namensgebung beigetragen haben.
Darüber hinaus haben die nordamerikanischen Ureinwohner dafür andere Begriffe geprägt, sie nennen den Juli-Vollmond auch „Buck Moon“ (Bockmond). Das Geweih männlicher Hirsche (Böcke) beginnt im späten Frühjahr zu wachsen. Während dieser Zeit wächst das Geweih bis zu einem halben Zentimeter pro Tag oder eineinhalb Zentimeter pro Woche und ist damit der am schnellsten wachsende Knochen der Welt. Im Juli ist das Geweih des Bocks in voller Pracht zu sehen.
Der Donnermond über Stahnsdorf
In Alaska nennt man den Juli-Vollmond wegen seiner zeitlichen Übereinstimmung mit den Lachsläufen den „Salmon Moon“ (Lachsmond). Lachse wandern vom Frühjahr bis zum Herbst flussaufwärts, um zu laichen. Der Juli-Vollmond markiert den Beginn der Sockeye-Lachswanderung, die normalerweise im Juli beginnt und im Oktober endet.
In südlicheren Gegenden der USA beginnt im Juli die Maisernte, daher heißt dieser Vollmond dort „Ripe Corn Moon“ (Mond des reifen Maiskorns).
In der keltischen Kultur hießen die Julimonde unter anderem „Wyrt Moon“, womit die Bierwürze gemeint ist. Während keltischer Sommerfeste wurde nämlich Bier gebraut, aber der Begriff steht auch allgemein für Kräuter, mit denen man den Met (Honigwein) würzte.
Wie auch immer der Juli-Vollmond genannt wird: Er steht für die schöne Sommerzeit, in der sich die Natur von ihrer prächtigsten Seite zeigt.
Text: KP
Fotos: Mario Kacner/ Stahnsdorf