KleinmachnowVerkehr

Automatisierung der Kleinmachnower Schleuse

Die elektrotechnischen Anlagen der Kleinmachnower Schleuse werden umfassend erneuert. Am 31. März wird die Mittelkammer wieder in Betrieb genommen, anschließend folgen Arbeiten an der Nordkammer.

Im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Berlin investiert das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin rund 4 Mio. EUR in die Erneuerung der gesamten elektrotechnischen Anlagen und in die Automatisierung der Kleinmachnower Schleuse Kleinmachnow. Hinzu kommt ein neuer, zentraler Bedienstand. Am 31. März 2022 erfolgen die Verkehrsfreigabe für die automatisierte Mittelkammer und die Inbetriebnahme des neuen zentralen Bedienstandes im denkmalgeschützten Mittelturm der alten Schleusenanlage.

Gleichzeitig muss dann die Nordkammer vom 31. März bis 11. Mai 2022 noch einmal für den Schiffsverkehr gesperrt werden. Während dieser Sperrzeit erfolgt an der Nordkammer der Austausch aller Antriebe und der Signal- sowie Audioanlagen und deren An- und Einbindung in die Automatisierungstechnik. Diese kann anschließend vom neuen Bedienstand zentral gesteuert werden. Wasserfahrzeuge bis 65 m Länge und 9,5 m Breite können während der Sperrung der Nordkammer die Mittelkammer benutzen. Größere Schiffe müssen die Sperrstelle großräumig über die Stadtspree und die Havel umfahren.

„Der Ersatz sämtlicher elektrotechnischen Anlagen und der Umbau des denkmalgeschützten Mittelturmes waren eine ganz besondere Herausforderung für alle am Bau Beteiligten. Besonders interessant war die einzigartige Automatisierung einer der letzten noch funktionstüchtigen Hotoppschen Heberanlagen zum Füllen und Entleeren der Mittelkammer“ sagt Karsten Schiller als Baubevollmächtigter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin. Die 1906 in Betrieb genommene Schleuse musste anfangs noch stromlos bedient werden. Zum Füllen und Entleeren der Mittelkammer kommen daher bis heute sogenannte Hotoppsche Heber zum Einsatz, die mittels Erzeugung eines Vakuums im Heberscheitel pneumatisch zum Anspringen gebracht werden. Vergleichbare betriebsfähige Schleusenanlagen in Deutschland gibt es heute nur noch am Elbe-Lübeck-Kanal. Künftig wird die Anlage jedoch elektronisch bedient und nach Inbetriebnahme einer Leitzentrale in Berlin-Grünau künftig auch ferngesteuert.

Das Verkehrsaufkommen an der Schleuse Kleinmachnow liegt bei ca. 13.000 geschleusten Wasserfahrzeugen pro Jahr, davon ca. 7.000 Sportboote. Der Güterdurchgang lag in den letzten Jahren stabil bei ca. 1,2 Mio. Gütertonnen pro Jahr. PM

Bild: Redaktion