Teltow

Röthepfuhl: Ruhlsdorf hat entschieden

Wie soll das Gelände um den Röthepfuhl in Ruhlsdorf künftig aussehen? Ende Juli wurden die Stimmen ausgezählt und es zeichnet sich ab: Vieles bleibt beim Alten.

Die Abstimmung zum Ideenwettbewerb „Umgestaltung rund um den Röthepfuhl“ in Teltow-Ruhsldorf ist abgeschlossen. Die Auszählung der Stimmen fand unter Aufsicht von Ortsbeiratsmitgliedern und Vertretern der Stadtverwaltung am 25. Juli 2023 im Kindergarten „Am Röthepfuhl“ statt.

Es wurden 606 Stimmen abgegeben, das entspricht bei einer Einwohnerzahl von 1.660 einer Wahlbeteiligung von rund 36,5 Prozent. „Ein sensationeller Erfolg für diese Bürgerbeteiligung in Ruhsldorf“, sagte Ortsvorsteher Michael Schmelz. Für Diana Kögl, zuständig in der Stadtverwaltung für die Bürgerbeteiligung, zeigt die hohe Wahlbeteiligung, „dass der Wunsch nach Möglichkeiten der Mitgestaltung in Teltow sehr ausgeprägt ist. Das sehen wir auch beim Bürgerhaushalt, über den im August final abgestimmt werden wird.“

Für den Röthepfuhl in Ruhlsdorf standen sechs Varianten zur Umgestaltung zur Wahl. Am Ende gab es ein denkbar knappes Ergebnis: Mit 143 Stimmen lag die Variante 1 vorn. Sie beinhaltet, dass die Festwiese, die naturnahe Grünfläche sowie die Parkanlage am Röthepfuhl unverändert erhalten bleiben. Es wird lediglich die Aufstellung von zwei zusätzlichen Bänken, von zwei Liegebänken und zwei Abfallbehältern gewünscht. Dafür hatte die Stadtverwaltung Kosten von rund 9.400 Euro und eine Umsetzungsdauer von einem Jahr veranschlagt.

Nur zwei Stimmen weniger, nämlich 141, erhielt die Variante 4a. Zwar wären auch bei dieser Variante Festwiese und Grünfläche erhalten geblieben. Doch mit der Anlage eines Bolzplatzes, der Aufstellung einer Tischtennisplatte und dem Bau eines Rundwegs um das Gewässer mit Anschluss an den Park wären die Veränderungen gravierender gewesen. Auch Infotafeln, ein Insektenhotel, eine Wildblumenwiese, Bänke und Mülleimer beinhaltete diese Variante. Die Verwaltung hatte dafür mit einer Umsetzungszeit von fünf Jahren und Kosten von rund 63.000 Euro gerechnet.

„Das Ergebnis gilt es jetzt zu respektieren“, erklärt Ortsvorsteher Michael Schmelz. „Die letzte Entscheidung liegt nun bei den politischen Gremien.“ Der Ortsbeirat werde in seiner nächsten Sitzung über das Ergebnis beraten und die notwendigen Anträge für die Verwaltung vorbereiten. „Für mich persönlich ist das Ergebnis der Bürgerbeteiligung bindend“, so Schmelz. Durch die Aufstellung der Bänke und zusätzlicher Abfallbehälter werde die Umgebung des Röthepfuhls in jedem Fall aufgewertet. Sicherlich hätten sich manche Einwohnerinnen und Einwohner mehr gewünscht, „eine Veränderung steckt aber auch in der nun siegreichen Variante“.

Hintergrund

Der Röthepfuhl und seine nähere Umgebung sind für Ruhlsdorf von zentraler Bedeutung. Sie sind Anlaufpunkt zur Naherholung, Schauplatz der Dorffeste, Untersuchungsgegenstand im Schulunterricht und Übergang zum 2018 neu geschaffenen Park auf der nördlichen Seite. Gemeinsam mit allen Ruhlsdorfern – ausdrücklich auch Kinder und Jugendliche – startete der Ortsbeirat im Jahr 2022 eine mehrstufige Bürgerbeteiligung zur Gestaltung dieses zentralen Ortes.

In einem ersten Schritt wurden alle Vorschläge gesammelt, die aus der Bevölkerung an den Ortsbeirat oder die Teltower Stadtverwaltung herangetragen wurden, um eine „Richtung“ erkennen zu können. Danach entwickelten das städtische Bauamt und der Ortsbeirat sechs Varianten der Umgestaltung, die den Ruhlsdorfern in Bürgerversammlungen und über andere Kanäle vorgestellt wurden.

Anfang Juli 2023 erhielten dann alle Einwohner ihre Stimmzettel, die bis zum 23. Juli 2023 abgegeben werden sollten. Die Auszählung und die Feststellung des Ergebnisses der Bürgerbeteiligung fanden am 25. Juli 2023 statt. PM

Bild: Redaktion