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„Helfende Hände“ in der Corona-Krise

In der Corona-Krise sind besonders Ältere einer erhöhten Gefahr ausgesetzt. Als sogenannte „Risikogruppe“ droht ihnen im Falle einer Infektion mit dem SARS-Cov2-Virus ein besonders schwerer Krankheitsverlauf. Die meisten der knapp 4.700 Verstorbenen (Stand: Montag, 20.04.2020) waren über 60 Jahre alt – Grund genug, Senioren besonders vor einer Infektion zu schützen und ihre sozialen Kontakte zu minimieren. Die Kehrseite: Besuche bei den Großeltern fallen ins Wasser, während Einkäufe, einfache Besorgungen oder der Kontakt mit Umzugshelfern für sie ein besonderes Risiko darstellen können.

Die Unitiative „Helfende Hände“ versucht daher, den Alltag von ältern oder chronisch kranken Menschen zu erleichtern. In Teltow und Stahnsdorf finden seit Ende März Helfer und Hilfesuchende zusammen – beide Rathäuser hatten zuvor zu gegenseitiger Unterstützung und Zusammenhalt aufgerufen. In einer gemeinsamen Presseinformation ziehen diese nun eine positive Zwischenbilanz. In Stahnsdorf snd demnach 33 Helferinnen und Helfer registriert, in Teltow 28. Um sich bei Einkäufen oder Kontakten im öffentlichen Raum ausweisen zu können, erhalten diese einen Helferausweis. Die meisten von hätten haben den Ausweis bereits erhalten; bei den weiteren geschehe dies in Kürze, so die Verwaltungen in ihrer gemeinsamen Erklärung.

Bei den meisten Hilfegesuchen handele es sich um Anfragen zwecks Einkaufshilfe; hinzu kämen Bitten um Unterstützung beim Ausführen des Hundes sowie Informationsgesuche zum „Drive-In“-Angebot der Stahnsdorfer Bibliothek. Sogar ein Umzug einer hilfsbedürftigen Stahnsdorferin innerhalb desselben Treppenaufgangs sei dank des Projekts erfolgreich über die Bühne gegangen.

 In Stahnsdorf übersteigt die Zahl der Helfer die Zahl der Gesuche. „Das ist aber nicht schlimm, wir wollen schließlich keine Rekorde brechen, sondern eine Infrastruktur schaffen. Die Grundlagen hierfür sind erfolgreich gelegt“, fasst Gemeindesprecher Stephan Reitzig zusammen. Man sei sich dessen bewsst, dass es eine große Überwindung koste, Hilfe von Fremden anzunehmen. Die Zahlen seien ein Indiz dafür, dass die Nachbarschaftshilfe in Stahnsdorf und Teltow gut funktioniere.

Über die Angebote zur Einkaufshilfe hinaus werde in Teltow auch der postalische Versand selbstgenähter Gesichtsmasken gut angenommen, ergänzt Stadtsprecher Jürgen Stich. „Wir versenden aber nur auf Anfrage hilfsbedürftiger oder älterer Menschen jeweils zwei Stück pro Haushalt, um den notwendigsten Bedarf zu decken.“

Die „Helfenden Hände“ werden in Stahnsdorf vom Jugend- und Familienzentrum „ClaB“ und von der Gemeindeverwaltung organisiert. Erreichbar sind sie:

• telefonisch: 03329 646217 (montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr) oder 0170 / 5596022 (montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr sowie von 13 bis 8 Uhr via Anrufbeantworter)

• per E-Mail: helfende.haende@stahnsdorf.de

• per Post: Gemeinde Stahnsdorf, Annastr. 3, 14532 Stahnsdorf

oder: Jugend- und Familienzentrum „ClaB“, Bäkedamm 2, 14532 Stahnsdorf

In Teltow ist die Evangelische Kirchengemeinde Sankt Andreas gemeinsam mit der Stadtverwaltung im Boot und managt die „Helfenden Hände“. Wer dort Hilfe braucht oder anbieten möchte, meldet sich bitte bei: 

• Pfarrer Arndt Klemp-Kindermann (Tel. 03328 303141 von 9 bis 13 Uhr oder per E-Mail an arndt.klemp-kindermann@evangelisch-teltow.de) oder Diakon Martin Bindemann: (Tel. 03328 308343 von 14 bis 18 Uhr oder per E-Mail an martin.bindemann@evangelischteltow.de); in den weiteren Zeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet. Auch eine persönliche Vorsprache im Gemeindebüro, Ritterstr. 11, ist möglich.

• Stadtverwaltung Teltow unter 03328 4781293 (montags bis freitags von 8 bis 14 Uhr) Infos unter www.teltow.de oder www.maerker.brandenburg.de/bb/teltow Teltow  PM

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