Brandenburg streicht 3G-Regel beim Friseur, weiter Maskenpflicht in Schulen
Das Land Brandenburg verlängert die Corona-Regeln bis zum 02. April. Nach langen Verhandlungen gibt es einen Kompromiss für Friseure und Hotels.
Brandenburg verlängert die meisten Corona-Regeln bis zum 02. April. Gleichzeitig sollen einige Beschränkungen gelockert werden. Dies hat die Landesregierung am heutigen Donnerstag (17. März) entschieden. Demnach wird die 3G-Regel in Friseurläden und Kosmetikstudios, in Hotels und im Ausflugsverkehr ab Freitag (18. März) aufgehoben. Sie soll jedoch weiterhin in Gaststätten, Theatern und Kinos gelten: Dort haben also weiterhin nur Geimpfte, Genesene oder aktuell negativ Getestete Zutritt. In Clubs und Diskotheken ist künftig mit der 2G-Regel der Zutritt für Geimpfte und Getestete erlaubt – ein Booster oder zusätzlicher Test ist nicht mehr nötig.
Für Schüler bleiben unterdessen die Maskenpflicht für Schüler und die Vorschrift zum 3-maligen Testen pro Woche zunächst bis zum 02. April bestehen. In Kindergärten und -krippen müssen Kinder ab einem Jahr weiterhin mindestens zweimal wöchentlich getestet werden.
Kompromiss in der Potsdamer Koalition
Mit der jetzigen Regelung hat sich die rot-schwarz-grüne Koalition auf einen Kompromiss geeinigt. Die CDU hatte gefordert, die Maskenpflicht in Schulen und die 3G-Regel in Gaststätten und Hotels zu kippen. Die Grünen wollten dagegen die bisherigen Beschränkungen beibehalten. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) verwies am Donnerstag auf die weiterhin hohen Infektionszahlen und eine angespannte Lage in den Krankenhäusern. „In einer solchen Situation brauchen wir selbstverständlich weiterhin wirksame Schutzmaßnahmen“, so die Ministerin. Das Tragen von Masken auch in den kommenden Wochen in allen Bereichen, wo sich viele Menschen in Innenräumen begegneten, sei dringend geboten.
CDU-Fraktionschef Jan Redmann begrüßte die Einigung, unterstrich aber auch: „Es ist kein Geheimnis, dass wir uns mehr gewünscht hätten. Für uns ist jetzt der Punkt für mehr Eigenverantwortung erreicht. Trotzdem hat sich die Landesregierung auf einen guten Kompromiss verständigt, schließlich werden schon zum 02. April die meisten übrigen Regeln fallen.“
Etwas ruhigere Lage in den Krankenhäusern
Zuletzt hatten die Landesärztekammer und die Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg (LKB) gefordert, die Corona-Maßnahmen über den 20. März hinaus aufrechtzuerhalten. In Anbetracht der zuletzt stetig steigenden Fallzahlen gebe es derzeit keinen Anlass, die Schutzzmaßnahmen abzuschaffen, kritisierte der Präsident der Landesärztekammer, Frank-Ullrich Schulz. Der Vorsitzende der LKB, Detlef Troppens, verwies derweil darauf, dass in den Krankenhäusern Brandenburgs jeden Tag 800 Patienten mit Covid-19 behandelt würden und es noch immer viel zu viele Todesfälle gebe. Daher sei es nicht sinnvoll, auf geeignete Schutzmaßnahmen zu verzichten.
Die Lage in den Krankenhäusern entspannte sich laut Statistik zuletzt jedoch etwas. Die Zahl neuer Krankenhauspatienten mit Covid-19 je 100.000 Einwohner in einer Woche lag am Donnerstag bei 6,72 – nach 7,70 am Dienstag. Aktuell werden 795 Menschen mit einer Covid-Erkrankung im Krankenhaus behandelt, 79 von ihnen auf Intensivstationen. ph
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