Berlin

Thomas Seerig – Parlamentarisches Comeback nach 21 Jahren

Im Jahre 1960 kam Thomas Seerig zur Welt. Mit 18 Jahren trat er in die FDP ein. Nach einem erfolgreichen Studium, das der Steglitzer als Diplomkaufmann abgeschlossen hatte, ist er nunmehr im Management bei einem gemeinnützigen Jugendhilfeträger tätig.

Erstmals war er von 1990 bis 1995 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, das sich damals noch im Rathaus Schöneberg befand. Dort sprach John F. Kennedy sein berühmtes: „Ich bin ein Berliner“ und Willy Brandt hatte dort auch sein Arbeitszimmer. In der Nachwendezeit und im ersten gemeinsamen Berliner Landtag war Thomas Seerig Sprecher der FDP für Soziales und Migration. Innerhalb der liberalen Partei war er vor der Fusion zum Bezirk Steglitz-Zehlendorf Vorsitzender der Steglitzer FDP von 1995 bis 2000. Seit 1993 gehört er dem Landesfachausschuss Soziales, Familie und Jugend an.

Im Jahre 2008 wählten seine Parteifreunde ihn als Beisitzer in den Landesvorstand der Berliner FDP, dieses Amt übt er bis heute aus. Zugleich ist er Sprecher seiner Partei für Soziales und Behindertenpolitik. Zu diesen Aufgaben gehört beispielsweise die Repräsentation seiner Partei und das Begleiten der aktuellen Berliner Tagespolitik. Nach seinem Ausscheiden aus dem Berliner Abgeordnetenhaus 1995 hatte Thomas Seerig berufliche und private Schwerpunkte gesetzt. 1996 hat er geheiratet und vier Jahre später ist er Vater geworden. Der FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja kommt ebenfalls aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Das fachliche Profil bei Sebastian Czaja ist die Wirtschaftspolitik und das Bauen. Thomas Seerig weist darauf hin: „Ich als behindertenpolitischer Sprecher runde das Profil der Berliner FDP ab.“

Nach 21 Jahren Pause zog der Steglitzer im September 2016 wieder ins Abgeordnetenhaus ein. Die Liberalen konnten insgesamt 12 Mandate erringen. Sie stellen nur ein Mitglied im Präsidium. Insgesamt besteht der Berliner Landtag aus 160 Parlamentariern. „Die hohe Ehre, dieses Amt im Präsidium ausfüllen zu dürfen, wurde mir zuteil“, berichtete Thomas Seerig.

Für eine Neuerung hat er schon gleich in der 2. Sitzung der 18. Wahlperiode gesorgt. Auf seine Initiative hin wurde innerhalb kürzester Zeit ein Handlauf auf dem Weg vom Sitzungssaal zum Präsidium errichtet. An diesem Handlauf kann sich nunmehr der Liberale festhalten. „Da ich eine Mobilitätsbehinderung habe, bin ich gerade für die Mitbürger mit Handicap besonders sensibel.“ Regelmäßig regt er sich darüber auf, wenn an S-Bahnstationen und U-Bahnhöfen Fahrstühle nicht funktionieren. „Nichtfunktionierende Aufzüge helfen keinem gehbehinderten Mitbürger, sie helfen auch nicht der Mutter mit dem Kinderwagen.“

Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn der Einsatz von Gebärdendolmetschern. „Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen müssen sie endlich zum Einsatz gelangen. Ich finde es unverständlich, dass die Abendschau des RBB ohne die Mitwirkung von Gebärdendolmetschern ausgestrahlt wird..“

Nach 21 Jahren Abstinenz ist Thomas Seerig wieder im Parlament und man merkt im an, er ist gleich wieder mit Volldampf bei der Sache. „Politisch betrachtet war ich ja seit 1995 nicht verschwunden. Ich habe viele Ämter innerhalb der FDP bekleidet und das ist heute noch so der Fall. Nur ein öffentliches Amt hatte ich von 1995 bis September 2016 nicht mehr inne. Um so mehr freut es mich, dass ich mich wieder für die Berlinerinnen und Berliner im Landesparlament engagieren darf. Nicht nur in behindertenpolitischen Fragen kann man sich gerne an mich wenden. Meine Mailanschrift lautet: thomas.seerig(at)FDP-Fraktion.berlin“.

 

Text/Foto: VTN