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IFO-Bildungsbarometer 2021 zu Corona-Bildungspolitik und gesellschaftlichen Kompetenzen

Wie können Corona-bedingte Lernrückstände aufgeholt werden? Welche digitalen Lernformate sollten die Schulen auch nach Corona anbieten? Diese und weitere Fragen untersucht das IFO-Bildungsbarometer 2021.

Das IFO-Bildungsbarometer 2021 erfragt, welche bildungspolitischen Maßnahmen die Deutschen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen befürworten, die besonders in der Corona-Pandemie offengelegt wurden. Es legt damit sowohl einen Schwerpunkt auf die Corona-Bildungspolitik als auch auf die Vermittlung demokratischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Kompetenzen im Bildungssystem.

Zur Abmilderung von Corona-bedingten Lerndefiziten befürworten große Mehrheiten verpflichtenden Online-Unterricht bei Schulschließungen (74%), eine intensivere Betreuung von Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen (83%) sowie deutschlandweit einheitliche bildungspolitische Entscheidungen während Corona (66%). Insgesamt fällt die Beurteilung der Corona-Schulpolitik recht negativ aus, ganz besonders im Hinblick auf den Umgang mit benachteiligten Schülerinnen und Schülern. Eine große Mehrheit (76%) spricht sich für staatlich finanzierte Nachhilfeprogramme aus. Förder- und Ferienkurse sind vor allem dann mehrheitsfähig, wenn sie sich an benachteiligte Schülergruppen richten. Zudem sprechen sich die Deutschen mehrheitlich für eine verpflichtende Nutzung digitaler Technologien an Schulen auch nach der Corona-Pandemie aus, beispielsweise die Verwendung von Computern und Tablets im Unterricht und das Angebot von digitalen Sprechstunden (73-77% dafür).

Darüber hinaus beschäftigt sich das IFO-Bildungsbarometer 2021 mit der Meinung der Deutschen zur Förderung von grundlegenden gesellschaftlichen Kompetenzen durch das Bildungswesen. Überwältigende Mehrheiten von jeweils mehr als drei Vierteln sprechen sich für die Vermittlung von demokratischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kompetenzen an weiterführenden Schulen sowie Berufs- und Hochschulen aus. Zudem befürworten große Mehrheiten die Einführung regelmäßiger Vergleichstests (66-70%) und länderübergreifender Bildungsstandards (73-75%) für alle drei Bereiche gesellschaftlicher Kompetenzen. Deutliche Mehrheiten befürworten verpflichtende Fortbildungen der Lehrkräfte zur Vermittlung gesellschaftlicher Kompetenzen. Auch staatlich finanzierte Weiterbildungsprogramme für alle Bürger*innen zur Stärkung demokratischer und wissenschaftlicher Kompetenzen stoßen mehrheitlich auf Zustimmung. PM

Titelbild: Pixabay.com