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Instandsetzung der Ufer des Charlottenburger Verbindungskanals

Im Auftrag des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin wurde am 25. April mit einem symbolischen 1. Rammschlag mit der Grundinstandsetzung der Ufereinfassungen am Charlottenburger Verbindungskanal in Berlin- Mitte begonnen. Die Bauausführung erfolgt in zwei Baulosen und soll im Jahr 2026 abgeschlossen werden. Die Gesamtbauausgaben in Höhe von knapp 13,5 Mio. € finanziert der Bund.

Auftragnehmerin für das erste Baulos ist eine Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen Züblin Spezialtiefbau GmbH, Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG und Otto Mette Wasserbau GmbH & Co. KG. Wesentliche Bauleistungen im ersten Baulos sind:

Rückbau und Entsorgung der maroden Ufereinfassungen aus Klinkermauerwerk

Errichtung von 6.700 m² stellenweise rückverankerten Unterwasserspundwänden aus Stahl als Ersatz für die vorhandenen, abgängigen Holzspundwände

Einbau eines Schüttsteindeckwerkes aus ca. 2.500 t Natursteinen

500 m³ Erdarbeiten zur Herstellung einer begrünten Oberböschung

Wiederherstellen der Sollsohle im Gewässerbett

„Nachdem in den letzten Monaten zunächst Leistungen zur Baufeldfreimachung und die Kampfmittelräumung erbracht wurden, freue ich mich, dass wir mit dem jetzt vollzogenen Beginn der unmittelbaren Bauausführung rechtzeitig einen Beitrag zur Standortsicherung für wichtige Industriebetriebe in Berlin leisten können“, sagt Heike Barth als stellvertretende Leiterin des Wasserstraßen-Neubauamts Berlin. Über die Schwerlastverladerampe am Charlottenburger Verbindungskanal werden regelmäßig bis zu 500 t schwere, hochwertige Projektladungen wie z. B. High-Tech-Gasturbinen der SIEMENS AG in alle Welt verschifft.

Symbolischer erster Rammschlag.

„Die überwiegend noch aus dem 19. Jahrhundert stammenden Ufereinfassungen sind abgängig und müssen aus Verkehrssicherungsgründen nach dem Stand der Technik ersetzt werden. Durch die Begrünung der Uferböschungen und Herstellung von zwei Flachwasserzonen hinter den neu herzustellenden Unterwasserspundwänden erfolgt auch eine deutliche städtebauliche Aufwertung der Kanalufer entlang der Grenze zwischen den innerstädtisch gelegenen Stadtteilen Charlottenburg und Moabit“, sagt Lonny Nöske als Projektleiterin des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin.

„Wir bedanken uns für das in unsere Arbeitsgemeinschaft gesetzte Vertrauen und sagen eine qualitäts- und termingerechte Auftragsbearbeitung zu“, sagte Ivo Heimann für die technische federführende Züblin Spezialtiefbau GmbH. Baubetriebsbedingte Einschränkungen für den Schiffsverkehr werden durch das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel rechtzeitig schifffahrtspolizeilich bekannt gemacht, wobei die Fahrrinne für die weiter stattfindenden Schwerlasttransporte stundenweise geräumt wird. Der Straßenverkehr entlang des Kanals ist von dem Bauvorhaben nicht betroffen.

Gasturbine zur Verladung an der Schwergut-RoRo-Rampe.

Der Charlottenburger Verbindungskanal wurde ursprünglich im Zeitraum 1866 – 1875 nach Plänen von Peter Joseph Lennè als Transportverbindung zwischen dem Landwehrkanal und dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal errichtet. Nach dem Ausbau des Westhafenkanals im Jahr 1956 verlor er zunehmend an Bedeutung für den Güterverkehr. Mit dem Bau und der Inbetriebnahme einer neuen Ro-Ro-Rampe für Schwerlasttransporte durch die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH (BEHALA) im Oktober 2012 hat der Kanal wieder eine herausragende Bedeutung für den Industriestandort Berlin erhalten. Das innovative Schwergutshuttle-Konzept der BEHALA, mit mehreren Schwergutverladestandorten in der Stadt, hatte zuletzt vor zwei Jahren bundesweit für Aufsehen gesorgt, nachdem das dafür mit der TU Berlin und anderen Partnern entwickelte, weltweit erste Brennstoffzellen-Schubboot „Elektra“ in den Probebetrieb übernommen wurde.

Fotos: Wasserstraßen-Neubauamt Berlin